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reifenspuren

Hotel Château FrontenacThailand Teil 1

13. Dezember bis 19. Januar

Durch eine wunderschöne Landschaft einem Hochplateau mit Flüssen und Dschungel fahren wir zur Grenze. Die Einreise - für die wir so Bedenken hatten - verläuft einmal mehr problemlos. Einzig für den Ausreisestempel im Carnet de Passage müssen wir ein wenig insistieren, da eigentlich für Kambodscha kein Carnet nötig gewesen wäre. In Thailand bekommen wir auch für’s Truckli eine temporären Importgenehmigung für zwei Monate und sind glücklich.

Am Abend erreichen wir Ko Chang und dürfen beim Tiger Hut „Ressort“ am Strand stehen. Superschön und angekommen! Wir geniessen die nächsten Tage das Strandleben, das warme Meer - Urs badet dreimal täglich!! - essen im Tiger Hut Restaurant wo jeden Abend einfach aber sehr fein gekocht wird. Zur Abwechslung und um die Insel noch etwas mehr zu erkunden, mieten wir für einen Tag ein Töffli, fahren zunächst zum eher bescheidenen Wasserfall (Trockenzeit) und anschliessen südwärts bis fast ans Ende der Insel. Obwohl schon stark verbaut, gefällt uns die Insel sehr gut. Auch das Stelzendorf, das fast nur aus Souvenirshops besteht, ist malerisch und das blaue Meer macht auch diesen Ort zu einem Erlebnis. Einzig Sandflies plagen uns und wir haben ziemlich beissende Stiche an unseren Beinen.

Einmal haben halt auch die Strandferien ein Ende und wir packen am 30. Dezember unsere Siebensachen und fahren zurück aufs Festland. Den Linksverkehr haben wir schon fast im Griff, allerdings verursachen wir kurz vor Pattaya nur knapp einen Auffahrunfall. Unser Truckli bremst zum Glück saugut!

Wir stehen im Plodd-Stop, einem guten Platz am Stadtrand weit weg von Strand und Trubel. Silvester wollen wir aber schon im Zentrum feiern und fahren deshalb mit einem Taxi mitten ins Geschehen. Welch ein Schock ist diese Seite von Thailand! Die Stadt überquillt von westlichen männlichen Touristen, jeder hat eine hübsche junge Thaifrau (oder ist es am Ende doch ein Ladyboy??) am Arm… Nach dem Nachtessen - wir haben es nicht einmal bis zur berüchtigten „walking street“ geschafft - suchen wir uns ein Taxi zurück und begrüssen das neue Jahr halt im Plodd-Stop und nicht in diesem doch eher gruseligen Trubel. Ganz in der Nähe von uns wird ein Feuerwerk gezündet und Conny hat noch eine Flasche Sekt im Kühlschrank - der Silvester ist gerettet.

Wir halten uns nordwärts und fahren bis zum Khan Yai Nationalpark, wo wir zwei Tage bleiben wollen. Nicht nur ausländische Touristen lieben das Campen, der Platz ist vollgestopft mit thailändischen Familien die am Zelten sind! Überall wird gebrutzelt und gekocht, es riecht wie auf einem Nachtmarkt. Und alle Menschen sind vergnügt und fröhlich, freundlich und interessiert an unserer langen Reise. Wunderbar, dies zu erleben

Gegen Abend geben sich Hirsche auf dem Platz ein Stelldichein, auf unserem schweisstreibenden Spaziergang zur Touristeninformation und auf einer der wenigen kurzen Wanderungen, die man ohne Führer machen darf, sehen wir sogar einen Hornbill-Vogel. In der Nacht wird es dann einmal ein bisschen lauter, denn die Hirsche sind am Kämpfen und die Bewohner des äussersten Zeltes müssen flüchten…

Unser nächster Stop ist in Phimai, einem kleinen geschichtsträchtigen Ort weiter nördlich. Im kleinen Museum orientieren wir uns über das „kleine Angkor Wat“, dessen Ruinen wir am nächsten Tag besuchen. Mit dem Museumsbesuch verbinden wir die Hoffnung, dass wir hier stehen dürfen für die Nacht. Das geht aber nicht, also fahren wir eine Runde im Städtchen und finden einen Parkplatz mit grosser, parkähnlicher Wiese und hier dürfen wir problemlos übernachten mit - wie so oft - ein paar Hunden zur Gesellschaft.

Nach der schweisstreibenden Besichtigung der Ruinen in Phimai fahren wir weiter nordwärts. Der Nationalpark Nam Phong am Ubol Ratana Reservoir lieg nur etwa 600 m hoch und trotzdem ist es am Abend angenehm kühl hier oben im lichten Blätterwald. Auf unserem Spaziergang zum Aussichtspunkt Hin-Chang-Si sehen wir keine Tiere, dafür aber ist die Sicht auf den Stausee wunderschön. Leider werden die Fotos alle ein wenig diesig, da vielerorts Feuer brennen, entweder zum Roden von neuen Anbauflächen oder aber die abgeernteten Reis- und Maisfelder werden kurzerhand abgebrannt, damit sie anschliessend wieder bewässert und bepflanzt werden können.

Die Landschaften, die wir durchfahren - übrigens auf immer sehr guten Strassen - wären wunderschön wenn nicht diese Rauchglocken wie Smog darüber hängen würden. Wahrscheinlich brennen hier nicht nur Felder, sondern ab und zu auch Waldstücke zur Gewinnung neuer Anbauflächen. Wir haben uns eigentlich einen Wasserfall gesucht als Übernachtungsplatz, dieser ist aber sehr bescheiden und als Schlafplatz nicht geeignet. Aber ganz in der Nähe hat es einen Stausee. Dessen Zufahrt befindet sich jedoch in einem Militärcamp, das am Sonntag relativ verlassen ist. Die Frau, die wir nach langem Suchen finden, spricht ein bisschen Englisch und wir können sie fragen, ob wir hier übernachten können. Sie holt kurzerhand einen Militärmann dazu, erklärt ihm unser Anliegen und wir dürfen bleiben, allerdings nur unter der Bedingung, dass wir am Morgen früh um sechs wieder losfahren, denn dann beginnt der Betrieb hier wieder. Wir willigen ein und verbringen den Nachmittag im Schatten des kleinen Platzes oberhalb des Seeufers. Zuerst müssen wir allerdings Toiletten und Dusche besichtigen, dann sind alle zufrieden. Die nette Frau kommt noch einmal vorbei und fragt, ob wir etwas vom Tesco Supermarkt brauchen und als sie zurück kommt, werden wir mit Brot und Sandwiches eingedeckt. Bezahlen können wir nicht dafür: Mit „Happy New Year“ wird das Geschenk begründet. Zumindest den Kindern können wir nach langem Insistieren einen Batzen geben, ebenfalls mit den besten Wünschen zum neuen Jahr…

Es ist saumässig früh und noch dunkel, als wir aufstehen. Lutz und Conny machen für uns Kaffee mit der Juramaschine und um zehn vor sechs sind wir fahrbereit und verlassen die gastfreundliche Ecke wieder. Irgendwo unterwegs halten wir an und essen die geschenkten Sandwiches zum Frühstück. Wir wollen in den Puh Hin Rong Kla Nationalpark und da eben Alkoholverbot herrscht, kann man da auch kein Bier kaufen. Unser Kühlschrank ist diesbezüglich aber ziemlich leer und so halten wir bei einem SevenEleven. Dummerweise sind wir zu früh, denn Alkohol wir nur zwischen 11.00 und 14.00 und dann wieder ab 17.00 Uhr verkauft. Wir warten halt und schauen uns die Dutzenden von Verkaufsständen an der Strasse an. Sie verkaufen alle dasselbe: Tamarinde in allen möglichen Variationen, nur leider keine Konfitüre, die wir bei Monika in Luang Prabang lieben gelernt haben. Punkt 11.00 Uhr geht der „Bierschrank“ auf, wir decken uns ein und fahren dann weiter. Die Strasse steigt und steigt und steigt Ganz oben auf der Krete sehen wir viele kleine, ihn den Hang gebaute Plattformen mit Zelten drauf. Da oben stehen auch wir, gleich beim Eingang zum Nationalpark Puh Hin Rong Kla auf über 1’600 m ü.M. Zum Znacht probieren wir die Würste, die wir als Vorrat gekauft haben. Wir können sie nicht essen, sie sind süss und schmecken ziemlich fürchterlich. Wir versuchen, sie den herumstreunenden Hunden zu verfüttern, aber nach kurzem Schnuppern lassen auch die sie links liegen. Naja, ein Versuch war’s wert.

Es ist ganz schön frisch hier oben und für die Nacht hole ich einen unserer gut verstauten Schlafsäcke hervor. Zum Glück, denn in der Nacht wird es richtig kalt. Wir heizen sogar ein wenig, nicht nur wegen der Wärme sondern auch um zu prüfen, ob unsere Webasto Heizung ihren Dienst noch tut. Sie tut, und wie!

Am Morgen frühstücken wir wieder einmal im Truckli an der Wärme. Anschliessend müssen wir die steile kurvige Strasse wieder hinunter fahren - schön langsam und vorsichtig. Wieder auf der Hauptstrasse kommen wir gut voran und sind am Mittag in Phitsanulok. Eigentlich wollen wir hier übernachten, finden aber keinen Platz. Wir fragen bei der Touristenpolizei aber die kann uns - obwohl sich alle freuen, westliche Touristen hier zu haben - nicht wirklich weiter helfen und empfiehlt uns, bei der richtigen Polizei zu fragen. Zuerst aber besichtigen wir das wunderschöne Wat Phra Si Ratana Mahatat, das sich gleich nebenan befindet. Zurück wieder beim Auto kurven wir durch die lebhafte Stadt zur Polizei, bei der wir uns nicht wirklich verständlich machen können. Eine junge Thailänderin übersetzt für uns und wir erhalten den Bescheid, dass es in der Stadt keinen solchen Platz gibt. Es ist noch nicht spät und wir beschliessen, unser Glück in Sukhothai zu versuchen. Dort befindet sich die Touristenpolizei auf dem Gelände des historischen Parks inmitten einer grossen parkähnlichen Anlage und wir dürfen problemlos stehen wo wir wollen. Sogar die sanitären Anlagen inklusive Dusche der Angestellten dürfen wir benützen. Wir machen einen Abendspaziergang zu den Restaurants beim Haupteingang und geniessen ein feines Abendessen auf einer schönen Dachterrasse.

Am Morgen sind wir so faul, dass wir unsere Velotour durch die Ruinenanlagen noch einen Tag verschieben. Lutz muss den IVECO schmieren und wir haben nicht nur eine Fettpresse, sondern auch das dazugehörige Fett dabei. Zum Dank kriecht Lutz damit auch unter unser Truckli…

Dann aber geht es los. Wir mieten Fahrräder und machen uns auf den Weg von Ruine zu Ruine im autofreien Zentrum der Anlage. Es ist wunderwunderschön, gemütlich und was wir zu sehen bekomen äusserst imposant! Anschliessend geht es durch schöne Kulturlandschaft in die nördliche Zone die sich am Rand der umliegenden Hügel befindet. Unzählige Stufen führen zur grossen Buddhastatue Phra Atchana, die seit Ewigkeiten über die Ebene wacht. Nassgeschwitzt sind wir anschliessend froh um den leichten Fahrtwind auf dem Velo. Obwohl die Hintern ein bisschen schmerzen, schauen wir auf einen wunderschönen gemütlichen Sightseeing-Tag zurück. Die Frau von der Velovermietung ist sichtlich erleichtert, als wir die Drahtesel um sechs Uhr zurückbringen. Wir sind die Letzten und jetzt kann sie ihr Geschäft doch noch fast pünktlich schliessen.

So langsam wird es Zeit, eine weitere Etappe nordwärts unter die Räder zu nehmen. Wir verabschieden uns von den netten Touristen Polizisten, füllen den Kühlschrank unterwegs und peilen ein für die nächste Übernachtung ein Wat in Ban Rai an. Zu sehen gibt es ausser schöner Landschaft und den am Strassenrand feilgebotenen Früchte nicht viel. Wir kaufen uns einen Sack von etwas, das aussieht wie kleine Klaraäpfel und ebenso säuerlich schmeckt - Äpfel sind es aber nicht…

Als wir im kleinen Dorf ankommen, fragen wir den einzigen Mönch im Kloster, ob wir eine Nacht hier verbringen dürfen. Er versteht praktisch kein Englisch und bald schon kommt ein Dorfbewohner und ist uns behilflich. Er zeigt uns den grossen Platz hinter dem Wat und wie wir dahin fahren können. Kurze Zeit später kommt er mit einem grossen Sack verschiedenster Früchte, von Ananas über Drachenfrucht bis hin zu Bananen und schenkt sie uns. Kurz darauf kommt auch der Mönch mit Guetsli und Mineralwasser und als wir beim Kochen sind, fahren drei Frauen mit Töffli auf den Platz. Eine davon spricht gut Englisch und wurde eigens geholt, um uns behilflich zu sein. Sie erklärt uns, dass sie ziemlich weit entfernt wohne und zum Übersetzen hier sei. Nach ein paar Erklärungen von beiden Seiten, den obligaten Fotos mit den Handys und einer kleinen Spende, die das Kloster offensichtlich bitter nötig hat, verabschieden sie sich und tuckern mit ihren Mopeds davon.

Unser nördlichstes Ziel Chiang Rai liegt eine Tagesreise vor uns. In Lampang, das auf dem Weg liegt, besuchen wir das bunte lebhafte Wat Phra That mit seinen wunderschönen Buddhastatuen. Auf dem Gelände herrscht Jahrmarktsstimmung und der Lärm ist ohrenbetäubend. An einem grossen Stand werden Körbe mit allerlei Ramsch verlost, an einem andern kann man verschiedenste Leckereien versuchen, die Polizei führt ihre verschiedenen Waffen vor und überall herrscht fröhlicher Trubel.

Die Luft hier oben im Norden wird wieder klarer - offenbar brennen hier noch keine Feuer - und die Landschaft ist geprägt von Landwirtschaft und wunderschönen Laubwäldern, die jetzt und der Trockenzeit ein wenig an unseren Herbst erinnern. Viele Bäume haben rötlich gefärbte Blätter, andere verlieren sie wie bei uns. Die Reis- und Maisfelder sind abgeerntet, nur die Maniokstauden sind vielerorts noch zu sehen. Wir halten gegen Abend in Mae Chai am kleinen See auf einer Wiese mit ein paar Kühen zur Gesellschaft. Ein Restaurant ist nicht in Sicht und so kochen wir unser Abendessen einmal mehr auf unserem wunderbaren Benzinkocher.

Wir befinden uns nur etwa dreissig Kilometer südlich von Chiang Rai, das mit drei grossen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Als erstes besuchen wir den weisser Tempel südlich der Stadt. Verspielt glitzern und glimmern die schneeweissen verspiegelten Tempel vor dem dunkelblauen Himmel und wir lassen uns davon bezaubern. Irgendwie könnte es ein Eispalast sein, nur würden wir dann nicht so schwitzen…

Ein paar Kilometer weiter kommen wir zum blauen Tempel, der eine ganz andere Stimmung verbreitet. Seine Gebäude sind ganz in Blau und Gold gehalten und die wunderschönen Darstellungen von Naga-Schlangen, Gottheiten und Dämonen schillern blau-grün-violett und sind phantastisch gestaltet. Als Kontrastprogramm besuchen wir im Norden der Stadt das Baandam Museum, dessen schwarze, reich mit Schnitzereien verzierte Gebäude verstreut in einem weitläufigen Park liegen. In ihnen werden vor allem Büffelhörner, tote Krokodile und ebensolche Bären, Schlangen und sonstiges Getier ausgestellt.

Wir bleiben nicht in der Stadt sondern fahren zur heissen Quelle am Kok River. Baden können wir hier nicht, Eier kochen ginge da schon eher: Das Wasser ist mehr als 90 Grad heiss! und zum Abwaschen ideal.

Nach einer ruhigen Nacht geht es wieder südwärts nach Chiang Mai. Es ist schon später Nachmittag als wir die Stadt erreichen und wir fahren zum Trekker Guesthouse zum Übernachten. Der Platz ist ziemlich herunter gekommen aber angesichts der fortgeschrittenen Zeit bleiben wir. Ein Spaziergang führt uns an den Fluss wo wir in einem kleinen Restaurant mit Terrasse direkt über dem Ping River essen. Als uns der Kellner auch noch Mückenspray und eine Räucherspirale bringt, können wir unser Nachtessen ungestört geniessen.

Am Morgen machen wir uns auf, eine bessere Unterkunft zu finden und werden im Riverside House Hotel gleich neben der Eisenbrücke und einen Katzensprung vom Nachtmarkt entfernt fündig. Superschön und preiswert ist unsere Unterkunft! Zu Fuss können wir das schön erhaltene historische Zentrum erkunden, wieder einmal so quasi von Kloster zu Kloster, durch kleine Gassen mit ihren farbigen Souvenirläden. Wenn wir nur mehr Platz hätten im Truckli! Am Abend feiern wir - welch Zufall und welche Überraschung - Wiedersehen mit Barbara, Robert und Samuel, den Motorradfahrern, die wir in der Mongolei kennen gelernt haben. Sie sind gleich beim Nachtmarkt untergekommen. Der Betrieb, das herausgeputzte Party-Volk, bei dem man Männer und Frauen nicht mehr wirklich auseinander halten kann und die laute Musik, die aus den unzähligen Bars dröhnt, sind überwältigend. Erst fast um Mitternacht sind wir zurück in unserer „Oase“ und froh, auf der anderen Seite des Flusses abgestiegen zu sein.

Nach einem ausgiebigen Hotel-Frühstück, welch ein Luxus, fahren wir den Berg hoch zum gut besuchten Wat Phrathat Doi Suthep, einem der Wahrzeichen von Chiang Mai. Nicht nur das Wat ist eindrücklich, auch die Aussicht auf die Stadt und deren Umgebung ist wunderschön. Etwas weiter oben, auf einer sehr engen Strasse, befindet sich der Dom Pui Nationalpark mit Zeltplatz, ideal um die Nacht hier zu verbringen. Air Condition vermissen wir hier nicht, denn in dieser Höhe sind die Nächte wieder angenehm kühl.

Den im Reiseführer wunderschön beschriebenen grossen Loop Richtung burmesische Grenze über Pai nach Mae Hong Son wollen wir natürlich nicht auslassen und schon nach ein paar Kilometern befinden wir uns auf der kurvigen Strasse durch die dicht mit Laubhölzern bewachsenen Berge, ab und zu unterbrochen von kleinen Dörfern, deren Bewohner auf ihren oft steilen Felder vor allem Reis und Mais anbauen. Im Pong Duet Nationalpark beenden wir den Tag mit einem Spaziergang zum kleinen Geyser und einem schönen Bad in den von ihm gespeisten offenen Mineralbadebecken. Gottlob hat es daneben eine kalte Dusche, sonst würde man es kaum aushalten.

Kurvig geht es weiter, einmal steil hoch, dann wieder hinunter, immer recht eng und mit vielen Motorradfahrern unterwegs. Für sie muss die Strecke ein Eldorado sein. In Pai angekommen, gestaltet sich die Suche nach einem Platz zunächst schwierig bis uns ein Thai darauf hinweist, dass es am Fluss einen Zeltplatz gibt. An dem sind wir eigentlich schon vorbei gefahren, weil aber niemand hier zeltet ist er uns nicht aufgefallen. Wir stellen unsere Autos hin und machen es uns gemütlich. Es dauert nicht lange und wir sind nicht mehr allein: Ein paar Thais schlagen ihre Zelte ebenfalls hier auf und erfreuen uns mit lauter Musik und feinen Grillgerüchen. Wir gehen im Städchen, das auf der anderen Seite des Flusses mit einem riesigen Nachtmarkt aufwartet, Abendessen und schlendern anschliessend über den lebhaften Nachtmarkt. Fast bereuen wir es ein wenig, im Restaurant gegessen zu haben, denn es riecht von allen Seiten verführerisch und die Ess-Stände sehen sehr appetitlich aus.

Als wir auf den Zeltplatz zurück kommen werden wir weiterhin mit allen Musikrichtung beschallt, aber es stört uns nicht und wir schlafen trotzdem gut. Am Morgen machen Urs und ich uns auf zu einer Sightseeing-Tour zum weissen Buddha (unzählige Treppenstufen hoch), anschliessend zum kleinen Canyon und ins chinesische Dorf ein paar Kilometer nördlich. Letzteres erweist sich als eine Art Vergnügungspark, der nur aus strohbedeckten Souvenirhäuschen und Geschäften besteht, in denen man traditionelle chinesische Kleider mieten kann für’s Erinnerungsfoto. Ein sehr beliebter Ort vor allem für die chinesischen Touristen, die ja jetzt ihr Neujahrsfest feiern. Das Wat Nam Hoo mit seinen vielen bunten Güggel ist wunderschön. Zum Schluss fahren wir noch hinauf zum Aussichtspunkt Hyun Lai und betrachten die Gegend von oben.

Wir übernachten noch einmal in Pai, jetzt ist der Platz aber vollgestopft mit Motorrädern und kleinen Zelten - es ist Wochenende und überall Party. Diese Nacht ist dann doch nicht so erholsam für uns…

Unser nächstes Ziel ist die Höhle Tham Lod nördlich von Mae Hong Son. In Pang Mapha, einem kleinen Städtchen inmitten der Berge, verlassen wir die Hauptstrasse. Leider sind wir an den falschen Wochentagen hier, denn immer Dienstags findet ein grosser Markt statt, der von den unterschiedlichen hier wohnenden Bergvölkern betrieben und besucht wird.

Beim Parkeingang zu den Höhlen können wir auf dem Parkplatz übernachten. Wir buchen die grosse Tour inklusive Bambusfloss-Transport. Eine Führerin mit Kerosin-Lampe ausgerüstet nimmt uns in Empfang und schon sind wir unterwegs zum grossen Eingang. Im Fluss, der die Höhle ausgewaschen hat, tummeln sich riesige gut gefütterte Karpfen, die etwas enttäuscht wirken, da wir am Eingang kein Fischfutter gekauft haben… Die erste „Halle“ ist einfach zu erreichen, ist riesig und hat schöne Gebilde aus Stalaktiten und Stalagmiten. Für die zweite müssen wir unzählige steile Treppenstufen erklimmen, aber die Anstrengung (bei jedem Schritt wird es wärmer und feuchter) lohnt sich. Auch hier haben die Wassertropfen und die Zeit wunderschöne Skulpturen geschaffen. Um auch die dritte Höhle zu besichtigen, werden wir auf einem Bambusfloss den Fluss hinunter gefahren und beim Ausgang auf der anderen Seite wieder ausgeladen. Hier riecht es ziemlich streng, denn Schwalben und Fledermäuse teilen sich die Höhle als Behausung: Tagsüber schlafen die Fledermäuse drin, in der Nacht dann die Schwalben. Als wir zurück kommen, gehen wir essen bevor die kleinen Familienrestaurants schliessen, um anschliessend in der Abenddämmerung das Schauspiel am Höhleneingang zu beobachten. Buchstäblich tausende von Schwalbe kehren von ihrer Futtersuche zurück, kreisen in einer riesigen Schar über dem Höhleineingang und verschwinden, eine nach der anderen, im Sturzflug in der Schwärze der Höhle - unglaublich, dies erleben zu dürfen!

 

Zelten im Nationalpark

FlötenspielerWer ohne eigenes Zelt unterwegs ist in Thailands Nationalparks hat immer die Möglichkeit, sich eines zu mieten. Vor allem in den grossen beliebten Parks wie dem Khan Yai in der Nähe von Bankok kann das dann aber schnell so aussehen. Als wir da sind, waren sie alle besetzt!

 

Nationalpärke sind nicht ungefährlich!

FlötenspielerWir hatten allerdings nie Probleme mit Affen, dafür waren die Hirsche überall am Kämpfen und wir hätten nicht unbedingt dazwischen sitzen oder gar zelten wollen.

 

Alkoholverbot im Nationalpark

FlötenspielerAlkohol ist in allen Nationalparks in Thailand verboten. Wir denken nicht daran und Lutz stellt seine Bierdose unbekümmert auf den Campingtisch. Es dauert nicht lange, kommt der Ranger vorbei, in der Hand ein langes Stück Toilettenpapier. Wir staunen ob dem Service, denn meistens fehlt das Papier auf den Toiletten. Schmunzelnd kommt er an unseren Tisch und wickelt die Bierdose sorgältig ein. Problem mit den Touris gelöst...

 

Was das wohl sein könnte?

FlötenspielerDiese Dinger stehen in einem Park und erst als der Gärtner eines davon in Betrieb nimmt merken wir, dass es sich um einen Rasenmäher handelt

 

Freund und Helfer...

Flötenspieler... das sind sie wirklich, die Angestellten der Touristenpolizei. Freundlich und hilfsbereit. Sie teilen sogar ihre private Toilette und Dusche mit uns!

 

Alles gut?

FlötenspielerLutz braucht unsere Fettpresse und zum Dank kommt unser Truckli unverhofft ebenfalls zu einer Portion Fett in der Antriebswelle...

 

Keiner zu klein...

Flötenspieler... ein Mönch zu sein. So scheinen es zumindest die kleinen Skulpturen bei einem Wat in Chiang Mai zu suggerieren

 

Wer wohl alles geschrieben hat?

FlötenspielerEin bisschen wie Teenies sitzen wir manchmal beisammen, vor allem wenn es eine Weile kein Internet gab...

 

Partytime in Pai

FlötenspielerWer keinen fahrbaren Untersatz hat oder gedenkt, etwas tief ins Glas zu schauen hat hier ein gutes Angebot

 

Doch lieber im Truckli als mit dem Velo

FlötenspielerAuf dem Nachtmarkt in Pai lernen wir beim Betrachten der T-Shirts an den Verkaufsständen, dass sich die Strasse in 762 Kurven von Chiang Mai nach Mae Hong Son schlängelt.