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reifenspuren

Hotel Château FrontenacMongolei

9. Juli bis 6. August

Wir frühstücken wieder draussen in der Autoschlange und dann geht es doch so langsam vorwärts. Wir warten nicht mehr wirklich lange, und das Ausreiseprozedere wird zügig abgewickelt. Die Kasachen mit ihrem Gepäck auf den Dächern der Autos und Sammeltaxis tun uns ein bisschen leid: Sie müssen alles ausladen, durch einen Scanner lassen und dann wieder aufladen - einmal bei den Russen bei der Auseise und einmal bei den Mongolen bei der Einreise. Wir haben es einfacher. Die Beamten schauen kurz und neugierig in’s Truckli, lassen sich Schäftli und Küche erklären, alles ist gut und wir können wieder zumachen. Bei der Einreise auf der mongolischen Seite (nach fast dreissig Kilometern Niemandsland) ist es ein bisschen komplizierter mit den verschiedenen Schaltern, geht aber auch recht schnell und dann sind wir eingereist. Im winzigen Dörfchen sitzt Lea am Strassenrand. Olivia steigt auch aus aber wir haben das Gefühl, dass da weder Busse noch Taxis fahren. Lea geht fragen und es ist so. Also laden wir beide ein und nehmen sie mit bis nach Ölgii. Wir wollen gleich hier unsere Visa verlängern und suchen das Immigrations-Büro. Als wir endlich fündig werden, teilt und die nette Beamtin mit, dass es nicht möglich sei, das Visum jetzt schon zu verlängern. Das können wir erst kurz bevor es ausläuft - das kennen wir doch… Die Bankomaten, die wir finden, geben uns kein Geld mit der Maestro-Karte und zum Schluss beziehen wir halt mit der Kreditkarte. Zumindest geht es. Und weil wir gerade dran sind, kaufen wir auch gleich eine mongolische Sim-Karte und sind wieder gerüstet für’s neue Land. Jetzt brauchen wir noch einen Übernachtungsplatz und finden einen wunderschönen am Tolbo See. Wir könnten fast darin baden bevor das Gewitter losgeht.

Wir haben’s fast geschafft. Noch etwa zwei drei Stunden Fahren trennen und von Chowd, wo wir das Nadaamfest erleben wollen. Als wir ankommen nehmen wir’s gemütlich, suchen einen Supermarkt zum Einkaufen und fahren dann Richtung Fluss. Dort stellen wir fest, dass das Fest bereits begonnen hat und die Wettkämpfe im Ringen und Bogenschiessen in vollem Gange sind. Es ist wunderschön auf dem Festgelände. So viele wunderschön angezogene herausgeputzte Menschen in Festlaune, die Wettkämpfe die wir nicht so gut verstehen, die aber trotzdem spannend sind, die Stände mit dem Essen, das man zwischendurch geniesst. Wir treffen Brigitte und Daniel von T-Rex, die wir schon länger ein bisschen verfolgen und lernen Janine und Tobias, ein Paar aus der Schweiz kennen. Am Abend fahren wir mit ihnen hinaus zum Platz, an dem am nächsten Morgen die Pferderennen stattfinden.

Auch hier geht es früh los am Morgen und wieder sind die Menschen bestens gelaunt und teilweise in ihre bunten traditionellen Gewänder gekleidet unterwegs. Jedesmal wenn der Lärmpegel ansteigt kommen von irgendwo in den Hügeln Reiter im Galopp. Wir staunen nicht schlecht als wir sehen, dass das kleine Knaben sind die da heranpreschen. Die Jüngsten scheinen nicht älter als fünf-sechs jährig zu sein. Wir geniessen das bunte Treiben, das bis in den Nachmittag hinein dauert. Dann ist mit einem Schlag alles vorbei, die Autos fahren weg, der Festplatz wird abgebaut und bis am Abend gibt es keine Nadaam-Spuren mehr.

Wir fahren noch einmal in die Stadt und versuchen unsere Wäsche zum Waschen zu bringen. Aber die Wäscherei, die Janine uns zeigt, hat zu. Dann fahren wir zum Markt, denn ein bisschen Fleisch und Gemüse wäre nicht schlecht, aber es scheint doch mehrheitlich Feiertag zu sein, denn die meisten Geschäfte haben geschlossen. Auch das erste Wasserhäuschen, zu dem wir fahren, ist abgeschlossen, beim anderen haben wir dann Glück und können Wasser auffüllen. So langsam würden sich unsere Wege jetzt trennen, doch dann entscheiden wir uns für ein gemeinsames Mittagessen im Restaurant neben dem Supermarkt und zögern den Moment noch ein bisschen hinaus. Mit den beiden wären wir gerne noch ein Stück gefahren, aber sie fahren dahin wo wir herkommen und umgekehrt.

Nun beginnen wir, die Weiten der Mongolei zu erleben. Die Piste Richtung Seengebiet ist nicht schlecht, ab und zu etwas löcherig und wellblechig aber es geht gut zum Fahren. Den Fluss zwischen den Seen haben wir uns etwas lebendiger vorgestellt, aber beim Auslauf aus dem See ist ein Wasserkraftwerk und so hat er seinen natürlichen Zug auf den ersten Kilometern wohl eingebüsst. Ans Fischen ist auf jeden Fall nicht zu denken aber wir übernachten hier und haben eine schöne Sicht aufs Wasser und vor allem auf die Jurten und Tiere, die hier offenbar den Sommer verbringen.

Weiter geht es von einem See zum nächsten, immer in gehörigem Abstand von den sumpfigen Ufergebieten. Manchmal verlieren wir die Piste ein wenig, denn oft gibt es mehrere und wir fahren dann die, die am besten zu befahren ist. Nicht immer die beste Entscheidung aber man kann ja umkehren oder querfeldein die richtige Spur wieder suchen. So langsam bekommen wir das Gefühl dafür, wie wir in diesen endlosen Weiten navigieren müssen. Und das Fahren hier in der Einsamkeit macht Spass! Am anderen Ufer des letzten Sees gibt es riesige Sanddünen. Da es aber so stark windet, dass wir die Staubfontänen von hier aus sehen können, befahren wir das Südufer nicht mehr sondern schlagen den direkteren Weg Richtung Darvi ein.

Wir sehen schon bald die farbigen Dächer der paar Häuser von Darvi. Aber um in’s Dorf zu kommen, müssen wir eine Möglichkeit finden, den Fluss zu überqueren, der uns davon und vor allem von der Südrouten-Strasse trennt. Gar nicht so einfach… Irgend einmal finden wir eine Stelle und Urs ist so erleichtert, dass er ohne mich losfährt und ich dann das Flüsschen barfuss überqueren muss…

Wir wollen noch Brot und vielleicht ein Stück Fleisch kaufen. Das mit dem Brot geht ganz knapp… Die Supermärkte hier in den Ortschaften sind schon ein eher trauriges Erlebnis. Es gibt Schnaps bis zum Abwinken und an der Kasse haben alle mindestens zwei bis drei Flaschen davon, ausserdem jede Menge Süssigkeiten. Kein Gemüse, keine Früchte, nichts Frisches und nichts Gesundes…

Ab hier haben wir eine gute Teerstrasse bis Altai. Wir suchen das öffentliche Badehaus und lernen wieder einmal ein bisschen mongolische Kultur kennen. Wir müssen auf einer Bank warten und haben eine gute Aussicht in den angeschlossenen Coiffeur-Salon für Frauen, Männer und Kinder. Es wird geschnitten, gefärbt und frisiert auf Teufel komm raus. Irgend einmal realisieren wir, dass Sonntag und dies wohl der Beautiy-Tag ist. Als wir etwa eine Stunde später dran kommen mit Duschen, werden wir zusammen eingeschlossen. Die Frau erklärt man kann zu zweien Duschen und wir sollen klopfen, wenn wir fertig sind. Das Wasser kommt so richtig heiss und mit Druck, so dass auch das Haarewaschen problemlos geht - ein wunderschönes Erlebnis!

Wir fahren noch ein Stück weiter Richtung Uliastay und übernachten wieder traumhaft schön bei Tayshir am Zavkhan Fluss.

Das Frühstück am Fluss ist gemütlich und an der Sonne schon richtig warm. Ringsum weiden Kühe mit ihren Kälbern, ab und zu überqueren sie den Fluss, die Mutter voraus und das Kleine hintendrein. Das Fahren ist mühsam, die Piste ist sehr oft wellblechig und man kann nicht ausweichen. Als wir zu einem Flüsschen kommen warten schon vier Autos am Ufer. Zwei Männer werfen Steine in die Mitte und niemand weiss so richtig wie tief es eigentlich ist. Alle hoffen offensichtlich darauf, dass wir die Durchquerung als Erste wagen und sie dann sehen, wie es etwa ist. Wir machen das und es ist kein Problem, auch die PKW kommen durch. Auf der anderen Seite wird die Piste nicht besser, dazu zieht noch ein Gewitter auf. Es dauert nicht lange und es hagelt und regnet wie aus Giesskannen. Statt mit 25 km pro Stunde fahren wir halt nur noch mit deren 15, langsam aber stetig kommen wir vorwärts. Eigentlich haben wir gedacht, dass wir irgendwo am Ider (Fluss) übernachten können, aber so weit kommen wir nicht. Wir fahren keine zweihundert Kilometer obwohl schon vor neun Uhr gestartet sind und erst bald um 17 Uhr einen Platz zum Übernachten gefunden haben. Allerdings haben wir während des zweiten Gewitters kurz vor Uliastay ein deutsches Rentnerpaar mit einem Synchro getroffen. Sie haben uns in ihr Stübchen eingeladen und wir haben eine ganze Weile unsere Routen und Erfahrungen ausgetauscht. Unser Plätzchen mit Aussicht ins Tal mit den Jurten und den unzähligen Ziegen- Yak- Schaf- und Kuhherden. Es ist total friedlich, ab und zu blökt es ringsum oder ein Nomade versucht in wildem Galopp ein Pferd einzufangen und reitet auf dem Rückweg bei unserer „fahrenden Jurte“ vorbei. Schade nur, dass wir uns mit den Menschen hier auf dem Land fast gar nicht mit Worten verständigen können. Da hilft nur Zeichen- und Körpersprache und diese ist begrenzt.

Weiterfahren, einkaufen in Tosontsengel (hat eigentlich nichts…) Bankkärtli funktioniert nicht, Wasser auffüllen, tanken (Kreditkarte funktioniert nicht), aber am Bankomat geht sie gottlob.

Platz am Fluss etwa dreissig Kilometer weiter. Wunderschön, sieht auch gut aus zum Fischen. Leider wird der Wind immer stärker und ich kann fast nicht mehr werfen. Sehen tu ich auch keinen und bin ein wenig enttäuscht. Am Abend kommt dann ein Auto mit vier Männern, alle mit Fliegenruten ausgerüstet. Auch sie probieren nicht wirklich lange, erzählen aber von einer grossen Forelle, die sie gestern gefangen haben und sagen, im Fluss habe es viele Fische. Sie kommen von Ulan Bator und berichten, dass die Flüsse in dieser Richtung vor drei Tagen alle Hochwasser hatten und braun waren. Hoffentlich bessert sich das noch ein wenig. Zum Schluss bekomme ich noch zwei Fliegen geschenkt und dann fahren sie weiter.

Nach ein paar Würfen im Fluss, anschliessend waschen wir Teppich und die nötigsten Kleider, da die Wäscherei in Chowd ja geschlossen war und wir seither keine mehr gefunden haben. Und weil es gerade so schön Wetter ist, alles wunderbar trocknet waschen wir den Rest auch gerade noch. Die Solardusche ist gefüllt und am Aufheizen, einer warmen Dusche steht somit auch nichts im Weg. Heute gehen wir wieder schön sauber und frisch duftend schlafen. Mit dem Fischen ist es leider nicht wirklich gut. Es gibt und gibt keine Ringe, nass beissen sie auch nicht und so gebe ich es dann irgendeinmal auf. Aber Freude würde es schon machen, ich habe das Gefühl, dass mir ein paar schöne Würfe gelungen waren. Halt ohne Fisch am Ende.

Wir fahren heute weiter, da das Fischen ohne Fisch auf Dauer doch eher langweilig ist. Bis zum weissen See ist es nicht gar so weit, als wir dann aber da sind und an’s Ufer fahren, ist unser Truckli innert Minuten schwarz von Faltern. Keine gute Idee also, hier am Wasser zu campen. Wir beschliessen stattdessen zum Vulkan zu fahren und lieber in den Hügeln zu übernachten. Die Fahrt in den Nationalpark von Tariat aus ist ziemlich katastrophal. Offenbar war schon die Zufahrt zum Dorf unter Wasser, denn die Fahrrinnen und riesigen Löcher, die in den Lehm gegraben sind, sind wohl noch nicht so alt. Auf beiden Seiten dessen, was einmal die Strasse war, steht das Wasser noch recht tief. Wir kämpfen uns zum Parkeingang, bezahlen die Gebühren und meinen, es werde ein wenig besser. Aber wir meinen nur. Für die drei Kilometer bis zum Parkplatz brauchen wir etwa zwanzig bis dreissig Minuten und das bei starkem Verkehr! Offenbar handelt es sich beim Vulkan um eine Sehenswürdigkeit, die auch die Mongolen sehr gerne besuchen, jedenfalls ist es sehr voll und die Menschen wandern in kleinen Kolonnen den Berg hoch. Man kann bis zum Kraterrand wandern und von dort in die Tiefe schauen oder die Aussicht über die Wälder mit den Lavafeldern bis zum weissen See geniessen. Wunderbar, aber nicht zum Übernachten. Also kämpfen wir uns zurück und fahren noch ein paar Kilometer bis zur Schlucht, die der Chuluut ins weite Grasland gefressen hat. Es sieht wunderschön aus, hat wohl ein paar schwarze Fliegen aber sonst ist es ideal zum Übernachten. Schnell mache ich noch einen Brotteig, damit er genügend Zeit hat zum Aufgehen. Und wir geniessen wieder einmal die wunderschöne Abendstimmung, die die untergehende Sonne in die Landschaft zaubert.

Wir geniessen unser feines Frühstück mit wieder einmal selbstgebackenem Brot ausgiebig! Anschliessend fahren zunächst noch einmal ein Stück zurück und schauen uns den Fluss bei Tariat an. Wir fahren bis vor das Dorf und biegen dann auf eine der Sommerweide-Piste ab, die Richtung Fluss führt. Es sieht zunächst so aus als ob eine Brücke darüber führen würde aber als wir diese sehen ist klar, dass man die noch knapp zu Fuss überqueren, niemals aber mit einem Auto befahren kann. Wir schauen uns das Ganze an und wir entscheiden an den Chuluut zu fahren. Beim kleinen Dörfchen an der Brücke über den Chuluut, einen Namen haben wir nicht gefunden, fahren wir an den hoch und braun daherfliegenden Fluss und bleiben da. Das Wetter ist nicht schlecht abgesehen vom obligaten Gewitter und ich nutze die Zeit, um endlich den Reisebericht Kasachstan und Russland fertig zu machen und die Internetseite zu laden. Auch ist wieder einmal Telefonieren mit allen Geschwisterten auf dem Programm, denn das Internet ist gut und WhatsApp funktioniert. Der Fluss, obwohl braun und ziemlich hoch, ist Lebensader für die Bewohner/innen des Dörfchens. Frauen und Kinder kommen zum Waschen und Baden, andere holen mit Fässern und Eimern Wasser, das, wenn es lange genug steht, klar werden sollte. Am Abend sind wir dann umringt von Zelten, auch für die Mongolen beginnt offenbar das Wochenende. Aber hier ist es nicht wie wir es in anderen Ländern erlebt haben. Es kommt niemand zu Nahe und wir haben eigentlich keinen Kontakt zu den einheimischen Zeltler/innen. Für uns ist es aber spannend zu sehen, wie sich die Familien vergnügen.

Heute wollen wir den Tamir-River ausprobieren. Urs hat im Internet recherchiert und einen Veranstalter für Fischtouren gefunden. Der Tamir-River ist da prominent vertreten und liegt ausserdem an unserer Route Richtung Tsezerleg. Wir fahren von Ikh Tapir etwa 10 Kilometer flussaufwärts und können da an den Fluss fahren.

Leider ist schlechtes Wetter, der Tamir wäre aber wunderschön. Ich montiere eine schöne Nassfliege weil ich keinen einzigen Fisch sehe und fische halt so quasi auf Verdacht in den vielversprechend aussehenden Läufen. Erfolgreich bin ich nicht aber schön ist es trotzdem und ich habe wieder einmal das Werfen geübt…

Nachdem meine Fischer-Versuche eher kläglich ausgefallen sind bisher und ich ehrlicherweise noch keinen Fisch gesehen habe im Wasser, macht Urs den Vorschlag, Richtung Battsengel zu fahren. Hierher werden offenbar Angler-Ausflüge angeboten und der Tamir soll hier fischreich sein. Die Fahrt ist wahnsinnig schön, an den Fluss kommen wir aber fast nie. Erst in Battsengel sehen wir ihn wieder richtig und müssen sagen, dass er nicht vielversprechend aussieht, braun und träge, eher schmutzig und überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Zuerst überlegen wir uns, ihm noch weiter abwärts zu folgen, aber besser wird er wohl eher nicht. Also machen wir den Bogen Richtung Tsenkher und fahren noch einmal durch atemberaubende Landschaft an den Tsenkherin Fluss. Hier hat es zumindest ein paar Fischer, die ihr Glück versuchen und der Fluss sieht auch gut aus zum Fischen. Glück habe ich keines aber schön ist es trotzdem. Rings um uns wird es gegen Abend wieder lebendig und ganze Gruppen stellen ihre Zelte eng beieinander in die Mitte der Autos. Lagerfeuer werden entfacht und bis spät in die Nacht hören wir die Menschen plaudern und singen und fröhlich sein miteinander.

Wir fahren nach Tsezerleg zum Duschen und einkaufen. In der bekanntesten Lodge des Ortes kaufen wir sogar Brot und bei den Auto-Zubehör-Läden Fett für unsere Fettpresse. Wer weiss, vielleicht ist ja unsere Kardanwelle nicht gut genug geschmiert und es quietscht deswegen hinten… Auch den Markt finden wir und es gibt ein Stück Fleisch, Früchte und ganz wenig Gemüse. Als alles schön verstaut ist, suchen wir uns über die verschiedenen Pisten einen Weg Richtung Tsenkher Hot Springs. Den ersten Versuch brechen wir ab nachdem wir gesehen haben wie eine Pferde-Herde den Fluss, den wir auch überwinden müssen, durchquert. Die erste Hälfte wäre noch gegangen, nachher aber stand den Pferden das Wasser bis zum Bauch. Wäre wohl auch für unser Truckli etwas tief gewesen und zudem war die Strömung recht stark. Wir finden aber einen anderen Weg und da gibt es sogar Brücken, zumindest was wir bis jetzt sehen. An den Hot Springs sind wir noch nicht, denn der Urd Tamirin Gol (Fluss) fliesst wunderschön durch die Landschaft und wir beschliessen, hier zu übernachten. Zunächst schmiert Urs die Kardanwelle unseres Trucklis in der Hoffnung, dass es nun nicht mehr quietscht auf den Staubstrassen. Allerdings macht es nicht den Eindruck, dass es daran fehlt, denn eigentlich haben wir ja in Almaty alles schmieren lassen. Zumindest beruhigt es mich… Dann zieht ein heftiges Gewitter auf und kurze Zeit später kommt der Fluss braun und trüb daher. Mit Fischen ist es nichts mehr und wir sitzen gemütlich im Truckli, lassen die Tropfen auf’s Dach prasseln und vertreiben uns die Zeit mit schreiben und lesen. Eigentlich hätte es Gulasch geben sollen am Fluss, aber an Kochen draussen ist nicht zu denken noch dazu ein Fleischgericht, das stundenlang köcheln muss. Schweren Herzens suchen wir wieder einmal je ein Päckli chinesische Nudelsuppe hervor. Heisses Wasser machen wir drinnen auf dem Gas und dann schlürfen wir die scharfe Suppe wie Chinesen es auch tun würden…

Am Morgen ist das Wetter wieder schön und wir fahren über Stock und Stein zu den heissen Tsenkher-Quellen. Es ist nicht immer ganz einfach zum Fahren. Manchmal ist der Mapsme-Strich ziemlich neben dem Fahrweg, den wir gewählt haben, dann wieder kommen wir fast nicht durch den Morast und oft haben wir arg Schräglage, wenn es einen Hügel hoch oder hinunter geht. Aber aufs Truckli ist Verlass obwohl es heute bereits nach einer halben Stunde quietscht. Bei den Quellen gibt es verschieden Jurtencamps, wir stehen bei jenem, das der Quelle am nächsten ist. Wir fragen im Camp nach Rahmenbedingungen und Preisen für das Baden und wir Benützung von Duschen und Toiletten. Es ist ein bisschen teurer als im iOverlander steht, für uns aber in Ordnung. Unser Truckli stellen wir oberhalb der schönen Badebecken in die Wiese und machen dann einen Spaziergang zum Dorf und zur Quelle. Letztere ist superheiss, das Wasser kommt mit mehr als 85 Grad Celsius aus dem Boden. Schön sieht es nicht aus hier, denn die Quelle ist eingemauert und das Wasser wird mit Rohren zu den verschiedenen Ger (Jurtencamps) geleitet.

Wir geniessen die Pools „unseres“ Gers und sind halb aufgeweicht, als wir unser Abendessen kochen. Später gehen wir noch einmal ins Camp zum Bezahlen und fragen eine Reiseleiterin, wie die Wege Richtung Olchon Wasserfall seien. Sie meint, dass wir das fahren können und auch ihr Fahrer sagt, die Piste sei nicht allzu schlecht und wir müssten es eigentlich finden. Es sind aber hundert Kilometer bis dorthin. Ein belgisches Paar erklärt uns, dass sie heute von dort hierher gefahren seien und die Verhältnisse ganz schlimm gewesen seien. Wenn es heute Nacht regnen sollte, würden sie uns empfehlen, noch eine Nacht zu warten. Und in dem Moment geht ein superschweres Gewitter nieder…

Am Morgen ist es wieder einigermassen trocken aber wir sind ziemlich verunsichert was die Route Richtung Olchon Wasserfall betrifft. Letztlich entscheiden wir, zurück zu fahren und noch einmal am Urd Tamirin Fluss zu übernachten. Wer weiss, vielleicht gibt es ja doch noch einen Fisch dort. Die Rückfahrt ist noch einmal matschiger, aber lustig. Eine Reisegruppe mit Koreanern ist ebenfalls hier unterwegs, deren Autos aber ein bisschen weniger geländegängig ist als unser Truckli. Deswegen müssen sie eine noch matschigere, dafür weniger schräglagige Piste nehmen und machen Fotos von ihrer abenteuerlichen Fahrt. Auf dem höchsten Punkt des Hügels machen sie eine kleine Pause und wir kommen in’s Gespräch. Sie hätten auch gern so ein Truckli…

Wir sind schneller am Fluss als wir gedacht haben und ich versuche mein Glück leider immer noch ohne einen fressenden Fisch zu entdecken. Aber wunderschön ist es hier und ein ganz kleines bisschen bereuen wir es doch, nicht zum Wasserfall gefahren zu sein. Wir essen auch an diesem Abend Spaghetti…

Am Morgen fahren wir noch einmal auf den Markt in Tsezerleg. Urs kauft wieder ein Stück Fleisch, ich bin in der Früchte- und Gemüsehalle. Grosse Auswahl hat es nicht aber immerhin können wir das Nötigste wieder Posten. Zunächst auf der Teerstrasse, später wieder auf Erd- und Graspisten fahren wir dann nordwärts zum Ugii-See. Es ist wieder eine wunderschöne Fahrt durch eine für uns so typisch mongolische sanfte Hügellandschaft. Am Ugii See stehen wir nahe beim Ufer und beobachten zwei Fischer, die stundenlang bis zum Bauch im Wasser stehen aber nichts fangen. Ich packe mein Fischzeug nicht aus. Es windet auch recht stark und wir können nicht lange draussen sitzen bevor halt das obligate Gewitter losbricht.

Heute machen wir einen Kulturtag und besuchen auf dem Weg nach Kharakhorum zwei alttürkische Gedenkstätten mit einem von der türkischen Regierung unterstützten Museum. Auch die Teerstrasse, die hier beginnt und bis nach Kharakkorum führt, ist von den Türken finanziert. In Kharakhorum dann besichtigen wir das Kloster Erdene Zuu und haben das Glück, rechtzeitig zu den religiösen Zeremonien da zu sein. Es ist sehr eindrücklich, den Gebeten der Mönche zu lauschen und das Ritual mit zu erleben. Nur auf die Stutenmilch, die anschliessend gereicht wird, verzichten wir gern.

Am Nachmittag wird das Wetter trüb. Wir fahren noch ein Stück dem Orchon Fluss entlang. Am Nachmittag setzt dann leichter Regen ein, wir stellen uns an den Fluss und sitzen im Truckli im Trockenen. Der Regen ist mal stärker mal schwächer, aber um ein Gewitter handelt es sich heute definitiv nicht. Urs kocht uns tapfer ein Fried-Rice draussen auf dem Benzinkocher. Essen müssen wir aber drinnen und so langsam setzt Landregen ein und die Hügel sind in Nebel getaucht.

Als wir erwachen sieht das Wetter nicht wirklich besser aus. Alles ist wolkenverhangen und nass, ab und zu tropft es noch und es sieht unfreundlich aus. Wir fahren deshalb nicht weiter flussaufwärts und beschliessen, Richtung Sanddünen und Ulan Bator weiter zu fahren. Unterwegs können wir noch das Kloster Shankh besuchen. Wir kämpfen uns also wieder zurück auf die Hauptstrasse (geteert!), kaufen noch Getränke in Kharakhorum und fahren dann weiter. Das Kloster Shankh ist nur ein kleiner Abstecher und der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Wir sind am Mittag da und die Mönche sind langsam am Ende einer gut besuchten religiösen Zeremonie. Wir kommen gerade rechtzeitig, um noch zu Stutenmilch (wir gehen davon aus dass es solche war) eingeladen zu werden. Urs nimmt einen Schluck und kann die Schale dann glücklicherweise weiterreichen ohne dass ich auch trinken muss. Als wir wieder draussen stehen, hat das Wetter aufgeklart, der Himmel ist blau und die Sonne scheint wieder. Urs möchte ja so gern doch noch zum Orchon Wasserfall… Und in der Mongolei ist es extrem so: Der Weg ist das Ziel. Die Entfernung zum Wasserfall ist hundert Kilometer und wir haben keine Ahnung, wie gut die Strasse ist. Bis Khujird sollte sie noch geteert sein. Wir wagen es und fahren los. Und es ist so, ab Khujird fahren wir Piste, teilweise ist sie sehr gut, teilweise aber miserabel. Wir fahren auf jeden Fall mehr als vier Stunden, bis wir in der Nähe des Wasserfalls einen schönen Übernachtungsplatz anpeilen und uns den Wasserfall für morgen sparen… Das obligate Nachmittag-/Abend-Gewitter zieht auf und wir können noch mit knapper Not trocken kochen. Reis haben wir noch von gestern und das Fleisch, das Urs in kleine Würfel schneidet, kann unter der hinteren Klappe köcheln… Es ist wirklich schade, dass wir in letzter Zeit fast nie in Ruhe draussen sitzen und die Abendsonne geniessen können. Immer kommt recht starker Wind auf und es regnet eigentlich fast jeden Tag einmal. Und nach Sonnenuntergang ist es kühl und nicht mehr gemütlich draussen.

Nach dem Frühstück - draussen und an der strahlenden Morgensonne - fahren wir die paar Kilometer noch bis zum Wasserfall, das heisst bis dort, wo die Pisten nicht mehr weitergehen und mit Holzpflöcken blockiert sind. Etwa anderthalb Kilometer geht es noch zu Fuss, dann sehen wir ihn, den berühmten mongolischen Wasserfall der sich etwas zwanzig Meter über einen Felsen in ein Becken ergiesst und von dort aus als recht grosser Fluss das gleichnamige Tal hinunter fliesst. Ein wirklich schöner Anblick inmitten einer wunderbaren Hügellandschaft. Wir suchen auf Mapsme den Weg zum Kloster Tuvkhun, das sich zuhinterst in einem Seitental des Orchon befindet. Sorgfältig prüfen wir die Route, die über den Orchon führt. Ja, es gibt eine Brücke. Als wir da sind, ist sie sogar relativ neu und sieht sehr stabil aus. Wir erreichen den Parkplatz erst am frühen Nachmittag, denn auch diese Strecke lässt sich nicht wirklich schneller als mit 20 km pro Stunde bewältigen. Das Kloster erreicht man zu Fuss, es sind etwa vier bis fünf Kilometer durch einen wunderschönen Lärchen-Föhren-Wald auf ein Hochplateau zu wandern. Wir geniessen es, uns wieder einmal richtig zu bewegen und die Wanderung tut uns richtig gut. Oben angekommen schmiegen sich die bunten Klostergebäude mit ihren leuchtend grünen Dächern eng an die Felsen, leider sind sie alle geschlossen.

Zurück auf dem Parkplatz beschliessen wir, doch noch weiter zu fahren denn in diesem Matsch machte es uns nicht an, zu übernachten. Ein Stück weit geht es wieder zurück aus dem Seitental heraus, dann folgen wir der Piste wieder Richtung Orchon. Es ist gar nicht so einfach, die richtige Spur zu finden und wir kehren zweimal wieder um. Dann fragen wir einen Nomaden, der uns mit seinem Lastwägelchen entgegen kommt und er zeigt uns die Richtung und nickt energisch, dass das geht. Und wirklich, eine halbe Stunden später stehen wir vor dem Orchon, der leider keine Brücke hat. Wir sind uns nicht so sicher, ob wir da unversehrt hinüber kommen und schauen zunächst von Auge. Aber der Fluss ist echt breit (ist wahrscheinlich unser Glück) und hat Strömung. Es hilft alles nichts, ich muss zu Fuss in kurzen Hosen und Sandalen durch das Flussbett waten um herauszufinden, wie tief das Wasser und wie stark die Strömung ist. Eigentlich sollte es gehen. Urs fährt los und ich kann wieder einmal fotografieren. Als auch Urs und das Truckli glücklich übergesetzt sind, stellen wir uns ganz in der Nähe der Furt an’s Ufer zum Übernachten. Es dauert nicht lange, da kommen Autos und kleine Lastwagen auf unserer Flussseite und wollen auf die andere Seite. Sie stehen da, fahren aber nicht. Nach einer Weile hören wir Traktorengeräusch und ein kleines Traktörchen rattert an uns vorbei zur Furt. Jetzt wird es spannend: das erste Fahrzeug wird mit einem Seil am Traktor befestigt und die Überfahrt beginnt. Problemlos zieht der kleine Traktor ein Auto nach dem anderen über den Fluss. So wäre es also auch gegangen wenn wir zu ängstlich gewesen wären.

Am Morgen suchen wir uns die Piste nach Khujird was auch nicht ganz einfach ist, vor allem weil es überall ein wenig sumpfig ist und wir wenig Spuren sehen. Aber wir schaffen es auf die „Hauptpiste“ und dort haben wir jeweils Auswahl, welchem Weg wir folgen wollen. Im Dorf wird gerade eine neue Brücke gebaut was heisst, dass man überall durch aufgeweichte Erdwege und über eine Notbrücke über den Fluss muss. Alles problemlos, einzig das Badehaus zum Duschen finden wir fast gar nicht. Es ist bei der Wäscherei des Spitals und nachdem ich fälschlicherweise im Notfall gelandet bin zeigt mir eine Frau den richtigen Weg. Von selber wären wir nie auf die Idee gekommen, dass da Duschen sein könnten. Alles ist sehr alt und das Gebäude sieht ein bisschen baufällig aus, aber das Wasser ist heiss und fliesst mit gutem Druck. Wieder sauber suchen wir einen Supermarkt, werden aber nicht fündig auf unserer Flussseite und noch einmal durch alle den Pflutter wollen wir nicht fahren. Ausser Brot haben wir ja eigentlich alles und ich kann ja backen. Wir verlassen das Dorf auf der Teerstrasse und geniessen es, wieder einmal mehr als dreissig Stundenkilometer zu fahren…

Bei den Sanddünen Mongol Els, die direkt an der Teerstrasse beginnen, wollen wir eigentlich übernachten. Aber erstens ist es sehr überlaufen (was sich aber geändert hätte, wenn wir da etwas weiter hineingefahren wären) und zweitens windet es so stark, dass unser Truckli ohne aufgestelltes Dach schon schüttelt. Ich mache schnell einen Brotteig damit er aufgehen kann, dann fahren wir noch ein Stück weiter und finden schliesslich einen wunderschönen Platz mit Aussicht bei Steinformationen auf einem Hügel. Leider ist das Wetter trüb und regnerisch und so hält sich der Genuss in Grenzen.

Als wir am Morgen wieder auf die Teerstrasse hinunter fahren, werden wir von der Polizei angewiesen, auf den Parkplatz zu fahren, die Strasse ist gesperrt. Wir haben keine Ahnung was los ist aber wir sind nicht die Einzigen, die warten. Nach ein paar Minuten kennen wir des Rätsels Lösung: Irgend ein „hohes Tier“ wird mit Polizeigeleit in einem Höllentempo nach irgendwo gefahren. Da können natürlich keine Autos im Weg sein. Als der Spuk vorbei ist machen wir uns wieder auf den Weg und fahren zum Nationalpark Hustain Nuur, der bekannt ist für die Auswilderung der Przewalski-Pferde. Es soll sich dabei (je nachdem was man liest) um die letzten Wildpferde handeln. In der mongolischen Sprache heissen sie Takhi. Wir fragen am Parkeingang ob wir da übernachten dürfen und wie immer ist das kein Problem. In einer Informations-Jurte gibt es eine recht gut gemachte Ausstellung über den Park und die Takhi, daneben stehen eine Souvenir-Jurte und ein gutes Dutzend Touristenjurten. Wir stellen uns beim „Sportplatz“ hin und sparen uns den richtigen Parkbesuch für den nächsten Tag in der Hoffnung auf besseres Wetter.

Am nächsten Morgen ist es wirklich wolkenlos, leider aber ist es nicht klar sondern es wirkt wie Morgennebel, der aber den ganzen Tag nicht wirklich weggeht. Später erfahren wir dann, dass das die Auswirkungen der riesigen Waldbrände in Sibirien sind. Wir fahren nach dem Frühstück ein gutes Stück in den Park hinein und freuen uns an den unzähligen Murmeltieren, die sich auf den Sommerwiesen in den Hügeln tummeln. Wir machen eine ziemlich lange Wanderung in’s Hinterland, sehen aber kein einziges Wildpferd. Naja, wir haben auch keinen Feldstecher dabei und ohne ist man glaub ich chancenlos. Wir geniessen unseren Wandertag trotzdem und schlafen dann noch einmal beim Parkeingang. Heute sind wir aber nicht allein, eine deutsche Familie quartiert sich zwanzig Meter neben uns ein und nach einer gefühlten Stunden sagen sie doch noch guten Tag zu uns. Naja…

So langsam müssen wir uns um die Visa-Verlängerung kümmern und unser Zweitpass mit dem China-Visum sollten wir auch abholen im Schweizerkonsulat. Also ist heute Ulan Bator unser Ziel. Die Immigrationsbehörde in der Nähe des Flughafens lässt sich gut finden. Wir sind schön am Vormittag da, füllen das gewünschte Formular aus, bezahlen und haben eine Stunde später unsere Visaverlängerung in den Pass gestempelt. Super, die erste Hürde erfolgreich überwunden, nun sind wir gespannt auf die China-Visa. Die Fahrt zum Schweizerkonsulat mitten in der Stadt ist Horror. Es geht nur stockend vorwärts und das Auto abstellen ist eine Kunst, die wir noch nicht so gut beherrschen. Schlussendlich gelingt es uns in einer Nebenstrasse und wir gehen zum Konsulat. Es sieht ziemlich geschlossen aus - schliesslich ist ja auch 1. August. Beim Eingang sagen uns die Sicherheitsbeamten es sei Lunch-Time und um 14.00 wäre dann wieder offen. Wir warten mehr als eine Stunde, aber es tut sich gar nichts. Ich finde eine englisch sprechende Frau, die die Handynummer einer Angestellten des Schweizerkonsulats auftreiben kann und so kommen wir zur Information, dass heute eben doch geschlossen ist. Wir fahren auf der anderen Seite wieder zur Stadt hinaus, wollen aber noch eine Flasche Wein und ein paar Bier kaufen. Im Supermarkt, bei dem wir anhalten, sind alle Gestelle mit Alkohol mit Planen zugedeckt. Auf meine Frage hin bekomme ich die Antwort, dass es verboten ist, am ersten Tag des Monats Alkohol zu verkaufen. Naja, wenn das der Beitrag zur Eindämmung des Alkoholkonsums ist wundert es uns nicht, dass es diesbezüglich keine Verbesserungen gibt.

Gegen Abend kommen wir endlich an bei der Riverpoint Lodge. Und es gefällt uns auf Anhieb. Die Lage ist wunderschön beim Fluss, die Lodge gepflegt mit perfekter Dusche und Toiletten, René, der „Wirt“ extrem freundlich und hilfsbereit. Der Truckli-Check und der Ölwechsel sind schnell organisiert, wir können alles hier auf dem Platz machen lassen denn die Lodge gehört zu einem grösseren Tourismusbetrieb, der auch Landcruiser vermietet und somit instand hält. Von René erfahren wir auch, dass übers Wochenende das „Horizons Unlimited“ Festival stattfinden soll auf dem Platz und dazu mitten in den Jurten ein grosses Zelt aufgestellt werden wird. Wir müssen allerdings noch einmal in die Stadt aufs Konsulat, tun dies aber wohlweislich mit dem Taxi und lernen gerade, dass es eine Umfahrungsstrasse gibt, auf der es ein kleines bisschen weniger Verkehr hat. Mit einer Schachtel „Merci“-Schöggeli holen wir unsere Pässe ab. Wir haben 60-Tage-Visa bekommen! - und dazu den Hinweis der Agentur, dass wir bei der Einreise eine Kopie der Flugtickets zeigen müssen. Naja, wie Letzteres gehen soll beim Grenzübertritt auf dem Landweg ist uns nicht wirklich klar, aber der Reiseveranstalter wird das dann schon wissen. Nun fehlt uns noch eine Autoversicherung die wir schlussendlich für zwei Monate abschliessen müssen weil es offenbar nichts anderes gibt. Nun ist uns auch beim Fahren wieder wohler…

Wir machen einen Stadtrundgang im Zentrum und staunen ob dem Angebot in den Geschäften. Aber letztlich ist Ulan Bator nicht eine wirklich schönen Stadt und wir haben schnell gesehen was wir wollten. Wir rufen unsere Taxi-Frau wieder an und vereinbaren einen Treffpunkt. Gegen Abend sind wir zurück im Riverpoint, das grösstenteils offene Zelt steht und offenbar gab es auch schon einen Vortrag. Wir sitzen gemütlich auf der Terrasse mit Aussicht auf den Fluss und trinken ein kühles Bier als ein weisser Ducato vorfährt. Es sind Jannis und Eva, die eigentlich erst am siebten August da sein wollten - eine so schöne Überraschung! Wir freuen uns riesig, die beiden noch einmal zu sehen.

Am Samstag hören wir einen spannenden Vortrag von Lobke, einer Holländerin die schon jahrelang meistens allein reist, momentan mit einem Motorrad. Und immer wieder werden uns die mongolische Geschichte und Kultur in verschiedenen Darbietungen näher gebracht. Spannend und wunderbar.

Am Sonntagmittag sind Fest und Wirt fixfertig, es gibt keinen Koch mehr in der Küche aber das Zelt draussen steht noch. Wir kochen Spaghetti für alle, die wollen und feiern Urs’s Geburtstag vor, denn Eva und Jannis wollen am Montag weiterfahren. Wodka und Bier fliessen in Strömen und nicht alle haben den Geburtstag wach erlebt… Der Morgen danach ist dann entsprechend ruhig, Jannis und Eva fahren erst am Nachmittag als der obligate Regen beginnt. Wir essen eine Pizza bei René im Restaurant und lassen uns vom Geräusch den Regentropfen auf unserem Trucklidach früh in den Schlaf wiegen.

Eigentlich wollten wir heute auch weiterfahren, aber es regnet auch heute Morgen noch so stark, dass wir liegen bleiben und noch ein bisschen lesen, bevor wir unter unserem warmen Schlafsack hervor kriechen. Und wir bleiben noch einmal einen Tag. Gearbeitet haben wir ja noch nichts und die Internetseite sollte dringend gemacht werden.

 

So ein Glück!

FlötenspielerIn Russland konnten wir Cervelats kaufen. Unser Znacht: Gebratene Cervelats und Bratkartoffeln - himmlisch und es löst grad ein wenig Heimweh aus...

 

Nicht ganz einfach

FlötenspielerDie Yaks haben gar keine Freude am Transporter und wehren sich mit allen vier Beinen gegen das Einsteigen. Wir schauen eine ganze Weile zu und haben das Gefühl, dass das ein Tagwerk wird, diesen Laster mit den Tieren zu beladen...

 

Ovoo - Glücksbringer

FlötenspielerÜberall in der ganzen Mongolei gibt es an den Strassenrändern grosse Steinhaufen mit blauen Tüchern und vielen Opfergaben. Hier bittet man um eine glückliche Reise, indem man den Ovoo dreimal im Uhrzeigersinn umrundet und einen (oder drei ?) Steine auf den Haufen legt. Oft hat es noch viele andere Opfergaben, nicht selten auch Geldscheine.

 

Opfergaben

FlötenspielerDas war wohl ein sehr spezieller Ovoo, so viele Milch-Opfer haben wir vorher und nachher nie mehr gesehen. Auch das Brot sieht man eher selten bei diesen Steinhaufen. Aber was genau die Besonderheit ist haben wir nicht herausgefunden.

 

Nationalpark Terkhin Tsagaan Nuur

FlötenspielerHier bezahlt man nicht nur Eintritt, sondern auch eine Gebühr und das Gebiet jeweils wieder zu säubern. Leider sind auch die Mongolen nicht wirklich umweltbewusst, auch sie werfen ihren Abfall überall hin.

 

Unser Omnia...

Flötenspieler... leistet in den abgelegenen Gebieten wunderbare Dienste. Und wir haben sogar noch Vollkornmehl und somit wieder einmal ein gesundes Zmorge!

 

Und schwupps ...

Flötenspieler... sitzt der Mongole am Steuer. Wir sind am Wasser auffüllen und ein junger Mann mit Motorrad bewundert unser Truckli von allen Seiten - und auf einmal sitzt er hinter dem Steuer und ich muss ein Foto machen. Er scheint zufrieden zu sein mit dem Bild, das ich ihm zeige und steigt wieder aus.

 

Pferde an der Wäscheleine?

FlötenspielerIn der Mongolei gibt es keine Bäume und manchmal muss man eben die Pferde irgendwo anbinden. Not macht erfinderisch ...

 

Yurten dienen nicht nur als Wohnungen

FlötenspielerEs gibt sie auch als Cafés, Informationszentren und Souvenirshops, manchmal ist nur eine Küche darin untergebracht und man kann Kleinigkeiten zum Essen kaufen unterwegs.

 

Da ist viel verboten!

FlötenspielerDas obere Orkhon Tal ist Unesco Weltkulturerbe und Schutzgebiet. Hier muss ich zumindest nicht überlegen, ob ich fischen soll oder nicht denn bei genauem Hinschauen sehe ich, dass es verboten ist.

 

Das ist alles ...

Flötenspieler... was wir von den Przewalski-Pferden sehen trotz der langen Wanderung im Nationalpark

 

Wo ist unser Truckli?

FlötenspielerUrs schaut sich die Plakate für das "Horizons Unlimited Festival" etwas genauer an und plötzlich kommt er und zeigt mir unser Truckli darauf. Jetzt erkenne ich das Bild auch: Es ist jenes, das Erdem in Südamerika gemacht und uns damals gezeigt hat. Mit Truckli und deutscher Autonummer…