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reifenspuren

Hotel Château FrontenacIran

6. April bis 27. April

Wir fahren gegen Mittag in den Hafen in Sharjah und nach und nach treffen unsere Mitreisenden ein: Odermatts sind dabei, zwei Portugiesen die nach Hause fahren, eine holländische Familie mit Landy und Zelten, Margot und Jürg natürlich und ein Paar aus Kuwait. Der Papierkrieg hält sich in Grenzen und ist relativ schnell abgewickelt, aber die Passkontrolle ist ätzend. Wir warten etwa drei Stunden in einem übervollen Warteraum bis wir endlich den Stempel im Pass haben. Fast pünktlich kurz nach 21.00 Uhr legen wir ab - geschafft! Wir trödeln noch ein bisschen auf dem Deck herum, dann dürfen wir in den Laderaum hinunter und im Truckli schlafen - oder es zumindest versuchen, denn es ist recht laut da unten und noch dazu heiss.

Land in Sicht! Wir erreichen Bandar Abbas so gegen Mittag und beginnen dann mit dem Papierkrieg. Es ist Freitag und der Hafen ziemlich verlassen. Die wenigen Fahrgäste - die meisten von ihnen Irani - sind schnell abgefertigt und schliesslich sitzt nur noch das Häufchen Touristen mit Autos in der riesigen Halle. Christian verhandelt für uns alle den „Helfer-Preis" und dann warten wir halt einfach, bis alle die richtigen Stempel auf den richtigen Papieren haben. Erst am späten Nachmittag können wir das Gelände verlassen und fahren nur noch bis zum kleinen Park am Meer ganz in der Nähe. Jürg und Margot kommen auch und nach einem einfachen Teigwaren-und-Spiegeleier-Znacht, wieder mit Kopftuch im Freien, gehen wir früh schlafen.

Angekommen sind wir, jetzt müssen noch die restlichen Dinge, die ein neues Land so mit sich bringt, erledigt werden: Autoversicherung abschliessen (richtiges Büro suchen und finden) Sim-Karte kaufen und aktivieren (richtiges Büro suchen und finden), einkaufen (wo was am einfachsten?) und so weiter. Am frühen Nachmittag sind wir soweit und können losfahren. Mit Jürg und Margot haben wir abgemacht, dass wir uns bei einem Thermalbad, das wir auf der Karte gefunden haben, wieder treffen wollen. Als wir dort ankommen, fahren sie uns bereits entgegen: Kein wirklich guter Übernachtungsplatz. Also wenden wir auch und bleiben auf der Strasse Richtung Sirjan. Das Tanken (Diesel) im Süden von Iran ist weiterhin nicht ganz einfach. Die Tankwarte haben keine Kontingentkarte und wir müssen uns jedesmal von einem Lastwagenfahrer helfen lassen. Als wir es dann versuchen, dauert das Ganze so lange, dass wir Jürg und Margot verlieren. Wir haben mit ihnen schon über einen Übernachtungsplatz diskutiert, als wir aber da sind sehen wir weit und breit keinen Lastwagen. Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter zu einem anderen Platz, auch da sind sie nicht. Wir richten uns aber hier ein für die Nacht, kochen und essen und sind langsam wieder angekommen im wunderschönen Iran.

Kurz vor der Stadtgrenze von Sirjan biegen wir ab Richtung Osten und fahren durch ein wunderschönes Berggebiet, in dessen Landschaft sich bereits erste Frühlingsboten zeigen. Die Bäume haben frisches, hellgrünes Laub, es gibt ab und zu Wiesen und Wildblumen beginnen zaghaft zu blühen. Wir geniessen die neuen Farben nach so vielen Wochen Gelb- und Brauntönen. Einzig die Höhe haben wir bei unseren Plänen ein wenig unterschätzt: Als wir uns für einen Übernachtungsplatz umschauen und aussteigen, weht uns ein bissiger Wind ins Gesicht. Ein Blick auf das GPS zeigt uns, dass wir uns auf knapp dreitausend Metern Höhe befinden. Kein Wunder ist der Schnee auf den Gipfeln so nah…

Wir fahren noch ein ganzes Stück weiter und finden dann irgendwo zwischen Jiroft und Bam ein Plätzchen in einer kleinen terrassierten Nussbaumplantage. Die Temperaturen sind hier angenehm und der Wind hält sich ebenfalls in Grenzen so dass Urs den Benzinkocher bedenkenlos in Betrieb nehmen kann. Obwohl wir die Lastwagen, die sich hier durch die Berge quälen, recht gut hören können, schlafen wir gut und ungestört.

Heute erreichen wir Bam mit seiner alten Lehmziegelstadt, die im Lauf des 19. Jahrhunderts von ihren Bewohner/innen verlassen wurde. Diese siedelten sich unmittelbar daneben in einer neuen Stadt an. Am 26.Dezember 2003 wurde Bam durch ein starkes Erdbeben fast vollständig zerstört und viele Menschen verloren ihr Leben. Überall in der Stadt gibt es „vorher-nachher“-Bilder und obwohl uns die alte Stadt, an der immer noch Aufbau- und Renovierungsarbeiten im Gange sind, imponiert hat, wäre gerade die Zitadelle vorher noch um einiges eindrücklicher gewesen. Wir übernachten wir wieder einmal in einem Hotel und machen uns gegen Abend auf die Suche nach einem Restaurant zum Essen. Das ist aber gar nicht einfach. Am Schluss landen wir in einem Fastfood-Laden mit einem sehr schönen Garten und essen furchtbar gruusige aufgewärmte fade Pizza.

Heute ist die Wüste Lut unser Ziel. Etwa hundert Kilometer nach Bam zweigen wir auf eine kleine Strasse ab, die uns durch eine wunderschöne Landschaft mit vielen farbigen Bergen und Hügeln in die Dasht-e Lut, die Wüste Lut, führt. Der Himmel ist leider nicht wirklich wolkenlos und oft versteckt sich die Sonne hinter dicken Wolkenbänken. Bei der Oase Shafiabad mit der alten Karawanserei fahren wir zu einem Camp um eventuell zu übernachten. Alles ist nass und neben der Strasse hat es sogar ein kleines Flüsschen. Irgendwie irritierend in der Wüste. Als wir das Camp erreichen finden wir ein paar verlassene Hütten, es ist menschenleer und sieht nicht einladend aus. Also fahren wir zurück und bis ins Kalut-Gebiet, wo diese länglichen riesigen Gesteinsformationen, die der Wind so geschliffen hat, überall aufragen. Wir verlassen die Teerstrasse und fahren ein Stück hinein in diese Gebilde, sind aber äusserst vorsichtig weil wirklich alles nass ist und der Sand, der nicht wirklich Sand zu sein scheint, schon nach einer Umdrehung dick an den Reifen klebt. Zurück auf der Strasse empfiehlt uns ein Guide, der mit einer kleine Gruppe unterwegs ist, nicht zu weit zu fahren, da man wirklich schnell tief in den Matsch einsinkt, der sich nach diesem Regen gebildet hat. Wir folgen einem ziemlich festen Pfad, finden hinter einem grossen Felsen einen flachen windgeschützten Platz und lassen uns da nieder für die Nacht. Wieder einmal eine Wüstennacht mit Sternen (der Himmel hat aufgeklart) und einer Ruhe, die man sonst eher selten findet.

Nach einem Frühstück an der Sonne fahren wir zum Aussichtspunkt, der auf unserer Karte angegeben ist. Unterwegs begegnen uns Odermatts, die uns von einem gewaltigen Unwetter berichten, das sie hier erlebt haben. Sogar Hagel soll es gegeben haben und das Wasser sei in Sturzbächen über die Felsen geflossen. In ein paar Tagen wird man wohl nichts mehr davon sehen, aber die grossen Wassertümpel machen gewisse Passagen wirklich unmöglich.

Bis Kerman ist es nicht mehr weit und wir fahren gemütlich nach Shahdad zurück, kaufen feines Fladenbrot in einer Bäckerei und füllen unseren Wassertank bei einer Moschee.

Bevor wir in die Stadt fahren besuchen wir den Bagh-e Shahzadeh, den Prinzengarten aus dem 19. Jahrhundert in Mahan. Es handelt sich um eine wunderschöne Anlage mit stufenartig angelegten Terrassen, über die Wasser fliesst. Alles ist am Blühen und zuoberst steht eine traditionelle Pavillonanlage mit einem Restaurant.

In Kerman übernachten wir beim Hotel Akhavan. Die Besitzer sind sehr nett, wir können auf dem Parkplatz hinter dem Haus stehen. Es ist bereits ein riesiger Mercedes-Bus geparkt, Klaus und Eliane, die Besitzer, sind ebenfalls aus dem Oman gekommen und nun auf der Heimreise.

Wir wollen noch rasch einen IranCel-Shop suchen da unsere Sim-Karte nicht zu funktionieren scheint. Der Spaziergang durch die Stadt ist spannend. Wir sind in einem Viertel, das keinen Tourismus und keine Sehenswürdigkeiten hat und so kommen wir stärker mit dem Alltag der Menschen in Berührung. Die Schaufenster sind gefüllt mit Alltagswaren und Kleidern, letztere sehen aber oft aus als ob sie aus der Mottenkiste kämen. Wir sind schon eine ganze Weile unterwegs bis wir IranCel finden. Einmal mehr werden wir bevorzugt behandelt und die Dame erklärt uns, dass keine Daten auf die Karte geladen sind. Jetzt wissen wir auch, warum das so extrem billig war in Bandar Abbas: Wir haben nicht Gigabytes gekauft sondern Megabytes und die sind natürlich längst verbraucht. Jetzt funktioniert alles wieder und durch das lebhafte Treiben spazieren wir zurück zum Hotel. Klaus und Eliane warten bereits am Tisch und wir geniessen das gemeinsame Abendessen und die Gespräche mit den beiden.

Den nächsten Vormittag verbringen wir mit dem vergeblichen Versuch, unsere Gasflasche füllen zu lassen. Weder Iran-Gaz noch Fer-Gaz, die beiden grossen Abfüllfirmen, können oder wollen sie füllen. Wir verstehen nicht so ganz warum, aber es ist halt so. Ziemlich frustriert, vor allem weil wir so lange suchen mussten, kehren wir zum Hotel zurück und fahren dann gegen Abend mit dem Taxi zum Basar und dem wunderschönen Ganj Ali Khan-Komplex mit blühendem Garten und bunt gefliesten Gebäuden. Der Basar gefällt uns sehr gut. Er hat einen Innenhof mit Dutzenden von Marktständen, an denen Früchte, Gemüse und Fleisch verkauft werden. Das kommt uns gelegen und wir posten gleich für die nächsten Tage. Beim Fleisch wissen wir nicht so recht was da ausgestellt ist aber die Güggel sehen gut aus und wir lassen uns einen einpacken - ohne ihn auf der verschmierten Maschine zerschneiden zu lassen. Heute Abend essen wir aber noch einmal im Hotel und schätzen den Luxus, weder Pfannen auspacken noch abwaschen zu müssen.

Wir diskutieren am Morgen noch ein wenig bezüglich der Route, die wir einschlagen wollen um nach Yazd zu kommen. Einerseits wäre östlich der Hauptverkehrslinie eine Möglichkeit, andererseits würden uns auch die Kupferberge westlich davon reizen. Letztlich werden es die Kupferberge. Die Landschaft ist bergig, hügelig und recht karg. Wir erreichen Meymand, das Höhlendorf, dessen Häuser in die Böschung eines Gebirgstales gegraben sind. Es herrscht Hochbetrieb denn es ist Freitag. Überall werden Picknicks veranstaltet, Reis und Tee auf den Gaskochern zubereitet und auf dem Feuer Spiesschen gebraten. Auch die Felsenhäuser sind bewohnt, wahrscheinlich aber nur an den Wochenenden. Von aussen sieht man lediglich den Eingang und dann irgendwo einen Kamin, aus dem der Rauch abzieht. Die Bewohnerinnen verkaufen Baumnüsse und Mandeln die hier angebaut werden.

Zum Übernachten umkreisen wir den Hügel auf der anderen Seite des Dorfes und finden einen wunderbaren Platz oberhalb eines Flüsschens. Wir sind ganz allein bis auf eine riesige Schafherde mit Schäfer und Eseln, die auf der anderen Seite vorbeizieht. Noch lange hören wir das Blöken. Auch hier hält der Frühling Einzug, erste Blumen sind am Blühen und überall verstreut wächst so etwas wie Rhabarber, nur viel haariger und weinrot gefärbt.

Unterwegs nach Yazd besichtigten wir eine imposante Festungsanlage im Dorf Saryazd und anschliessend den Bagh-e Pahlevanpur Garten, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Von ihm sind wir ein bisschen enttäuscht, aber vielleicht müsste man den eher im Herbst besuchen wenn die vielen Laubbäume sich verfärben und dem Garten eine besondere Note verleihen. Schliesslich erreichen wir Yazd und versuchen, zum Hotel Silk Road in der Altstadt zu fahren. Das gestaltet sich allerdings sehr schwierig, denn die Gassen sind extrem eng und verwinkelt. Wir streifen mit unseren Sandblechen eine der Lehmmauern (unsere Sandbleche sind stärker als die Mauer) und bleiben fast stecken. Urs geht zu Fuss weiter und stellt fest, dass wir quasi beim Hotel sind, aber die letzte Kurve nicht mehr fahren können. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als ein langes enges Stück rückwärts zu fahren bis wir wenden und auf die Hauptstrasse und zur Kreuzung mit der Einbahnstrasse zurück kehren können. Nach kurzem Zögern biegen wir trotz Verbot ab und erreichen den Parkplatz vor dem Hotel quasi problemlos. Der Abendspaziergang durch die Lehmziegelgässchen der Altstadt ist wunderschön, die Gebäude leuchten golden in der Abendsonne. Der „Apéro“ auf einem der Dächer ist halt wie er ist im Iran: Auf jeden Fall alkoholfrei. Auf dem Heimweg treffen wir die beiden Portugiesen die mit uns verschifft haben, und gemeinsam gehen wir auf der Dachterrasse des Oasis-Hotels essen. Wir wechseln aber relativ schnell in den verglasten Innenbereich, denn nach Sonnenuntergang ist es doch recht kühl und zügig draussen und es wäre schade, wenn das Essen (sehr feines Dizi) kaum ist es serviert, kalt wird.

Heute morgen wagen wir den nächsten Versuch um unsere Gasflasche zu füllen. Im iOverlander hat jemand einen entsprechenden Punkt eingetragen und wir fahren hin. Ein altes Männchen füllt hier auf einer sehr abenteuerlichen Anlage Gasflaschen. Wir zeigen ihm unsere blaue Flasche und er bedeutet uns, sie einfach hinzustellen. Dann probiert und bastelt er ein wenig und nickt: Er kann sie mit Hilfe eines kleinen Ventils füllen. Rasch holen wir auch die Flasche, die wir in Betrieb haben, denn so einfach wird es vielleicht lange nicht mehr gehen. Beim Bezahlen wollen wir den Betrag aufrunden, aber das geht gar nicht: Fast gekränkt weist der alte Mann das Trinkgeld zurück.

Wir haben uns auf eine längere Prozedur eingestellt und haben jetzt noch fast den ganzen Tag für Sightseeing zur Verfügung. Zunächst fahren wir in den Süden der Stadt zu den ehemaligen Schweigetürmen der Zarathustrier. Dieser Glaube schreibt vor, dass Erde,Feuer, Wasser und Luft rein gehalten werden müssen. Darum wurden Verstorbene auf solche Türme gebettet bis die Geier nur noch die blanken Knochen übrig liessen. Diese wurden anschliessend gesammelt und mit einer Säure aufgelöst. Ein eindrücklicher Ort für uns am Rand der grossen Wüstenstadt. Die restlichen Sehenswürdigkeiten sind locker zu Fuss zu erreichen. Wir wagen die Einbahnstrassenfahrt noch einmal und stellen unser Truckli wieder beim Hotel Silk Road ab. Vom Amir-Chaqmaq-Arkadenbau zum bunten Basar, von der Freitagsmoschee zum Rokn od-Din Mausoleum schlendern wir kreuz und quer durch die Stadt und staunen einmal mehr ob der ausgeklügelten Baukunst, die das Leben in einer Wüstenstadt durch Windtürme und Wasseranlagen möglich und erträglich gemacht hat.

Wir wollen heute weiter Richtung Norden und fahren bis Meybod, einer Stadt nördlich von Yazd, auch sie mit einer mittelalterlichen Altstadt aus Lehmziegeln. Vom Taubenturm zur grossen Festung bis hin zum riesigen Eishaus, in dem Eis bis in den Sommer gelagert werden konnte, ist alles zu finden. Unsere nächste Station ist die zarathustrische Pilgerstätte ChakChak, durch deren modernen Feuertempel Quellwasser fliesst. Durch die einsame Dasht-e Kavir geht es weiter nordwärts. In Kharanaq, einem weiteren verlassenen Lehmdorf, dessen Bewohner gleich daneben in eine bequemere Siedlung umgezogen sind, machen wir unseren nächsten Halt. Die Wasserkanäle sind immer noch intakt und die Gärten werden bewirtschaftet wie eh und je. Das verwinkelte Dorf, das fast wie aus einem Stück modelliert wirkt, zerfällt langsam wie so viele andere dieser Art auch.

Mittlerweile ist es Zeit, einen Übernachtungsplatz zu suchen. Bei einer alten verlassenen Karawanserei werden wir fündig und stellen uns in den Windschatten der sich langsam auflösenden Aussenmauern, kochen Znacht und sinnieren unter dem Sternenhimmel wie es wohl gewesen ist, als hier noch Karawanen Halt gemacht haben…

Bis zum Oasendorf Garmeh mit einer Quelle oberhalb der Siedlung ist es nicht mehr allzu weit. Gegen Mittag zeichnen sich in der Ferne die ersten grünen Flecken ab und Palmengärten kommen in Sicht. Bis wir aber einen Weg gefunden haben, der bis zur Quelle führt, dauert es ein Weilchen denn auch hier ist alles eng und wir müssen die Lehmwege durch die Gärten passieren. Der Platz ist sehr schön, das Wasser sprudelt munter aus einer Quelle und wir können unser Truckli umräumen, putzen, Wäsche waschen und erledigen was zu tun ist. Als wir von Margot und Jürg hören, dass sie in der Nähe sind, beschliessen wir hier auf sie zu warten und bestellen gleich ein Poulet und Brot, denn im Dorf haben wir bislang noch keinen Laden gefunden und auch der Bäcker scheint nicht zu arbeiten im Moment.

Was wir nicht so ganz bedacht haben ist die Grösse des Fahrzeuges von Margot und Jürg: Sie suchen mehr als eine Stunden einen Weg, um ebenfalls zur Quelle zu kommen - Jürg rekognosziert zu Fuss und Margot zirkelt um die Ecken. Endlich hören wir das Brummen und die beiden haben es geschafft.

Wir fahren heute weiter, Margot und Jürg haben noch zu tun und bleiben. In Khoor kaufen wir in der Bäckerei frisches Brot - die Bäckereibesichtigung ist inklusive. Wir klappern alle Läden ab für Poulet, aber es gibt sie nur ganz und tiefgekühlt. Das lassen wir sein und stellen uns auf einen vegetarischen Abend ein. In der Tabageh Salzwüste folgen wir auf einer Piste den türkisgrünen glasklaren Kanälen entlang bis zu einem recht eigenwilligen Gebäude, das wohl ein Hotel sein sollte. Hier wird das Salzwasser über einen Felsen geleitet und hat einen wunderschönen Wasserfall aus Salzkristallen gebildet - fast wie ein Miniatur-Pamukkale.

Unsere Route führt nun ostwärts durch Wüste und Berge. In den Hügeln bei Jarfarabad finden wir unser nächstes Nachtlager. Allerdings können wir nicht bis zur grossen Sanddüne fahren wie wir das geplant haben, denn die Piste wurde wohl kürzlich zu einem Bachbett und ist leider nicht mehr überall passierbar. Dafür ist es recht grün, es hat vereinzelte Blumen und ganz seltsam blühende Gräser. Und es gefällt uns ausgesprochen gut in dieser Einsamkeit.

Am folgenden Mittag erreichen wir bereits Tabas, dessen Minarette und Kuppeln schon von weitem sichtbar sind. Sie gehören zu einem riesigen neuen Heiligtum, das man so nicht erwarten würde an diesem abgeschiedenen Ort in der kargen Landschaft. Aber hier blüht die ganze Stadt wie ein bunter Sommergarten. Ich kann mich kaum satt sehen. Ich mit einem bunten Chador verhüllt, wandeln wir im Garten der Anlage und bewundern die riesigen bunt verzierten Portale. Wir wollen nördlich der Stadt bei einem Fluss mit warmen Quellen übernachten. Aber als wir bei der entsprechenden Abzweigung ankommen ist die Strasse gesperrt. Weiter geradeaus kommen wir auf einen riesigen Parkplatz und können über die Treppen und den Canyon zum Fluss hinunter steigen. Das Ufer ist mit picknickenden Familien bevölkert. Wir wandern ein Stück flussaufwärts und merken bald, dass wir die falschen Schuhe tragen, denn nach einer Weile müssten wir das Flüsschen überqueren, um weiter zu kommen. Das lassen wir dann halt sein und kehren um. Auf dem Parkplatz wollen wir nicht übernachten also müssen wir eine Alternativ e suchen. Wir befahren die unmöglichsten Wege und jedesmal wenn wir uns dem Wasser nähern, werden wir händeringend gewarnt, dass es viel zu gefährlich sei um über Nacht zu bleiben. Wir wissen nicht so recht, ob es bei Regen wirklich einen raschen Wasseranstieg geben würde, aber wir lassen es nicht drauf ankommen zumal der Himmel ziemlich bewölkt ist und es nach Regen aussieht. Endlich finden wir einen Platz in einer Talsenke. Auch hier wurde gepicknickt, aber die Familien sind am Zusammenpacken. Wir bekommen Wild- und Teekräuter geschenkt und sind dann bald einmal allein. Es dauert auch nicht mehr lange bis die ersten Tropfen fallen und wir sind nicht unglücklich darüber, dass wir auf die Warnungen gehört haben, denn beunruhigt wären wir zu nah am Wasser sicher gewesen.

Für unsere Weiterfahrt müssen wir Tabas noch einmal durchqueren und nutzen die Gelegenheit, um den schönen Golshan-Garten zu besuchen. Die Rosen sind in vollster Blüte und die Anlage mit ihren von Pelikanen bevölkerten Wasserbecken sehr schön. Wir wollen via Birjand fahren und verlassen Tabas in östlicher Richtung. Die Strasse zum historischen Damm ist geschlossen, die Sperre ist aber gut zu passieren und wir fahren trotzdem ein Stück den Berg hoch. Die Aussicht ist eindrücklich aber die Strasse ab und zu ziemlich verschüttet. Urs hat ein ungutes Gefühl und wir kehren zurück auf die Hauptstrasse, die uns zu einem Lehmdorf führt, das nun irgendwie als Hotel konzipiert ist. Allerdings wirkt es einsam und verlassen abgesehen vom lebhaft sprudelnden Wasser in den Kanälen.

Das Tanken wird - je weiter nördlich wir fahren - wieder einfacher, allerdings schäumt der Diesel beim Einfüllen und so überschwappt es immer wieder und Urs stinkt wie ein Dieselmotor, wenn er wieder einsteigt.

Die Steppenlandschaft, die wir durchfahren, wird nur von winzigen Dörfern mit grünen Gärten unterbrochen. Es windet stark und wir müssen wieder einmal Windschutz finden. Hinter einem alten Lehmdorf stellen wir das Truckli in die abgeernteten Felder. Zum Kochen und essen ist es wunderbar und just als ich das Bett vorbereite, beginnt es wieder zu winden, diesmal kommen die Böen aus allen Richtungen und wir müssen nicht lange überlegen: Hinunter zügeln, Dach schliessen und ruhig schlafen…

Gerade noch vor der Mittagspause erreichen wir Birjand und und fahren direkt zum Basar. Die verschiedenen Safranläden sehen verlockend aus, die Qualität des kostbaren Gewürzes können wir aber nicht wirklich einschätzen und kaufen einfach da, wo uns der Händler sympathisch ist. Wir sind ein wenig planlos unterwegs und wissen nicht so recht, wo wir was besichtigen wollen. Also durchqueren wir die ganze Stadt nur um festzustellen, dass die Gärten nicht das sind, was wir uns vorstellen (oder wir nicht die richtigen gefunden haben). Wieder zurück im Norden wollen wir die grosse Festung besichtigen. Diese ist jedoch geschlossen und wir können nur vom Vorplatz aus die Aussicht geniessen. Wir geben es auf und fahren weiter nach Qaen, der nächsten Safranstadt. Gleich am Ortseingang befindet sich eine riesige parkähnliche Anlage die ganz offensichtlich zum Picknicken genutzt wird. Überall sind die Teppiche ausgebreitet und die Tee- oder Reis-Kocher in Betrieb. Wir schauen uns ein bisschen um und denken, dass wir hier übernachten könnten. Aber eigentlich möchten wir wieder einmal duschen und in der Stadt soll es ein Hotel geben. Wir fahren hin, suchen ein Weile und finden schliesslich etwas, das wie ein (dummerweise geschlossenes) Hotel aussieht. Der Safranpark hat auch nicht viel zu tun mit Safran und wir kehren wieder in den Park zurück. Unser Platz müsste wind- und auch ein wenig sichtgeschützt sein, damit wir unsere Aussendusche in Betrieb nehmen könnten. Also fahren wir halt wieder hin und her und fallen dabei natürlich allen auf. Wir winken auch fleissig und als wir endlich unseren Platz ausgesucht haben, parkieren ein paar junge Menschen in ihrem Auto nebendran und eine der jungen Frauen fragt uns in sehr gutem Englisch, ob wir uns verirrt hätten. Wir lachen und erklären, dass wir nur einen idealen Platz zum Übernachten suchen. Wir kommen ins Gespräch und die jungen Leute machen uns den Vorschlag, uns die Sehenswürdigkeiten von Qaen zu zeigen. Also steigen wir wieder ein, fahren hinter ihnen zum Mausoleum eines lokalen Heiligen und anschliessend zur schönen Freitagsmoschee in der Stadt. Wir fragen noch einmal nach einem Hotel. Einer der jungen Männer telefoniert und am Schluss landen wir da, wo es nach geschlossenem Hotel aussah. Es ist eine Unterkunft für Lehrer und Lehrerinnen die im Land unterwegs sind. Wir mieten ein Zimmer für umgerechnet nicht einmal einen Fünfliber (müssen uns aber ernsthaft wehren, damit nicht die jungen Leute für uns bezahlen). Wir lassen unser Truckli stehen und gehen anschliessend mit Fahime, Halimeh und Mohsen, so heissen die drei, die am Schluss noch übrig sind von der Gruppe, Safranglace essen. Es schmeckt sehr gut und Fahime erzählt, dass sie Englischlehrerin sei und seit fünf Monaten ein eigenes Institut betreibt. Sie hat noch zu wenig Studenten und ab und zu Mühe, den aufgenommenen Kredit abzuzahlen. Aber sie lacht und meint, dass sie es schon schaffen wird, auch wenn es immer schwieriger ist mit der steigenden Inflation. Wir kehren zum Truckli zurück und nutzen unsere Dusche, bevor wir mit den Dreien in ein Restaurant zum Nachtessen fahren. Urs und ich haben uns überlegt, wie wir Fahime ein wenig unterstützen könnten auf eine Art, die sie annehmen würde. Am Ende des erlebnisreichen Tages spielen wir also ein wenig „Mikrokredit-Bank“. Wir erklären, wie gastfreundlich und hilfsbereit wir das Land erlebt haben und dass wir diesem schönen Land gerne etwas zurück schenken würden. Fahime kann ihr Glück kaum fassen und ist überglücklich - wir auch. Wir schlafen auf dem Parkplatz unseres „Hotels“ im Truckli.

Den Rat einer kleinen iranischen Familie, die mit Fahrrad und Anhänger fürs Baby unterwegs ist, beherzigen wir und fahren weiter ostwärts nach Nashtifan zu den traditionellen Windmühlen, die in einer Reihe auf einer Anhöhe stehen. Die Blätter drehen sich im Gegensatz zu den holländischen Modellen um eine senkrechte Achse. Als wir auf den Parkplatz fahren kommt Mr. Pur Yaghub von der kleinen Ecolodge und zeigt uns die kleine Fotoausstellung in einem kleinen Informationsraum. Dann lässt er uns durch die Anlage schlendern und wartet bei einer der Mühlen, um uns deren Innenleben zu zeigen und zu erklären. Auch den unteridischen Kanal, der zwei ebenfalls unterirdische Becken - je eines für Frauen und eines für Männer - speist, dürfen wir besichtigen. Die Frauen sind kurzärmlig, mit geschürzten Röcken und ohne Kopftuch am Waschen und ich darf ein Foto machen nachdem sie sich wieder züchtig verhüllt haben. In der Ecolodge wartet schon die Frau unseres „Fremdenführers“ mit Tee auf uns. Wir dürfen alle sechs Räume, die sie vermieten, besichtigen. Jeder ist anders sowohl vom Grundriss als auch von der Einrichtung her. Sehr schön alles, da würden wir auch übernachten wenn wir ohne Truckli unterwegs wären.

Unser nächster Halt ist in Khargerd, wo gemäss unserem Reiseführer „Irans schönste Madrese aus timurischer Zeit“ steht. Und sie ist wirklich wunderschön mit ihrem grossen Innenhof und den doppelstöckigen Arkaden. Beim Eingang liegen verschiedene Prospekte zur Gegend und auf einem davon entdecken wir einen Stausee: Bei Salami der Salami-Damm. Das tönt doch nach etwas! Den peilen wir an zum Übernachten. Es ist wirklich ein schöner Ort - mit Salami würden wir ihn wahrscheinlich noch mehr geniessen! Der türkisfarbene Stausee ist recht gross und gut gefüllt, ringsum in den Hügeln stehen kleine Jurtenansammlungen. Offenbar sind da Nomaden unterwegs. Mit ihren Motorrädern passieren sie unseren Schlafplatz, grüssen jedesmal freundlich und lassen uns ansonsten in Ruhe.

Am Morgen kommt dann aber einer der Töffmänner und fragt mit Händen und Füssen, ob wir seinen Hund gesehen hätten. Wir haben vier Stück gesehen, aber im Moment ist keiner mehr in der Nähe und wir können nicht weiterhelfen. Als wir beim Frühstück sitzen, kommen zwei Männer in Uniform vorbei. Sie fotografieren Vögel und laden uns zu einer Wildtier-Besichtigung ein. Ganz in der Nähe ist so etwas wie eine Farm mit grossen Gehegen und da werden verwaiste Wildziegen-Kinder und eine kleine Gazelle grossgezogen. In einem der Räume wohnt vorübergehend ein Fasan in einem Käfig und ein Adler ist offenbar auch rekonvaleszent. Es muss sich irgendwie um eine Umweltbehörde handelt, deren Aufgabe unter anderem der Wildtier-Schutz ist. Als wir alles gebührend bewundert haben, werden wir in die Stadt hinunter eskortiert und dürfen auch noch den Salami-Palast besichtigen. Leider ist auch dieses Herrschaftshaus eher dem Untergang geweiht.

Auf der Weiterfahrt Richtung Torbat-e Heidarije sehen wir von weitem Felder mit grünen Büschen und rosaroten Tupfen. Beim Näherkommen entpuppen sie sich als Rosenfelder. Die Ernte ist in vollem Gange und ich bekomme einen ganzen Sack voll der duftenden Blüten zur Parfümierung unseres Trucklis. Leider lassen sich nur die Männer fotografieren während die Frauen am Arbeiten sind… In Torbat-e Heidarije, welches schöner klingt als es effektiv ist, machen wir oberhalb der Stadt Mittagspause mit Aussicht und übernachten dann windgeschützter in einem kleinen Wäldchen gleich ausserhalb des kleinen Parks.

So schön, wieder Blumen zu sehen vor dem Trucklifenster beim Kaffee kochen! Wir sitzen heute lange beim Frühstück inmitten von Gräsern, Blumen und Bäumen bevor wir die fehlenden 150 Kilometer bis Mashhad unter die Räder nehmen. Wir planen, wieder einmal in einem Hotel zu übernachten. Zunächst aber müssen wir eine Wäscherei suchen, damit alles fertig ist, wenn wir weiterfahren wollen. Die Wäscherei finden wir in einem eher nobel anmutenden Quartier, das Hotel suchen wir im Stadtzentrum. Womit wir nicht gerechnet haben ist der starke Verkehr und die Tatsache, dass es bei den Hotels im Zentrum keine Parkplätze gibt. Nach einer vergeblichen Runde um das Heiligtum mitten im Zentrum fahren wir auf einen Parkplatz und sehen den Truck von Jürg und Margot. Sie sind nicht daheim und wir machen uns zu Fuss auf Hotelsuche. Nach dem dritten Anlauf geben wir’s auf und kehren auf den Parkplatz zurück. Inzwischen sind auch Jürg und Margot da und wir feiern so etwas wie Wiedersehen - und übernachten auch da. Es schifft so ziemlich in Strömen und ist kalt. Trotzdem machen wir Sightseeing by Night beim Imam Reza Heiligtum. Beim Imam Reza handelt es sich um den einzigen Imam, der ausserhalb eines arabischen Staates begraben ist. Die Anlage ist gigantisch in ihren Ausmassen und wahnsinnig schön. Die Kontrollen sind ähnlich wie in Quom streng, hier darf man aus Sicherheitsgründen nicht einmal eine Fotokamera mitnehmen und muss alles mit dem Handy fotografieren. Wir Frauen müssen uns wieder verhüllen (gar nicht übel bei dem Regen) und ein Führer ist ebenfalls obligatorisch. Die Beleuchtung ist märchenhaft und die ganze Besichtigung fantastisch. Beim anschliessenden Nachtessen - Margot bestellt für alle eine Vorspeise und wir bekommen je zwei Spiegeleier - müssen wir uns gerade ein wenig erholen von den Eindrücken. Diese nächtliche Besichtigung war so schön, dass wir am nächsten Morgen nur noch die Umgebung und den Basar besuchen, anschliessend unsere gewaschene Wäsche abholen und einkaufen in den doch etwas besser ausgestatteten Läden im Nobelquartier. Es gibt etliche Metzgereien und Güggeli-Läden, die vielversprechend aussehen. Um doch noch zu einer warmen Dusche zu kommen fahren wir zum einzigen offiziellen Campingplatz in Iran. Doch wir haben Pech: Die Duschen sind erst in etwa zwei Monaten wieder geöffnet. Wir übernachten trotzdem dort, halt.

Nun sind unsere Tage in Iran gezählt. Jürg und Margot wollen auch durch die Berge via Kalat und Dargaz zur Grenze fahren. In Kalat wollen wir uns wieder treffen und da die beiden ja bereits Vorsprung haben fahren wir rechtzeitig los. Durch frühlingshafte Berg- und Hügellandschaften mit Klatschmohn und Getreide an den Strassenrändern kommen wir gut voran. Es hat fast keinen Verkehr (wie meistens) und überall picknickende Familien auf den Wiesen - auch wie meistens an einem Freitag. Beim Sonnenpalast in Kalat steht dann auch wirklich der MAN mit dem kleinen Schweizerkreuz. Nach der Besichtigung inklusive des kleinen Museums im Untergeschoss machen wir einen kleinen Spaziergang durchs Dorf und realisieren erst jetzt so richtig, welche Unwetter hier gewütet haben müssen. Überall sind Spuren von Erdrutschen und Überschwemmungen zu sehen, die Moschee ist von einem matschigen braunen Brei umgeben und nicht wirklich zugänglich. Die Leute weisen uns darauf hin, dass wir nicht an Gewässern übernachten sollen. Wir fragen, ob wir bis zum Wasserfall in der Nähe fahren können und dagegen scheint nichts zu sprechen - no problem… Als wir dann aber über den Schotterweg holpern und sehen, wie auch hier die Erde gerutscht ist und es ausserdem schon wieder ziemlich nach Regen aussieht beschliessen wir, doch lieber in der Nähe der Hauptstrasse zu bleiben. Gefährlich wäre es sicher nicht gewesen, da hinten zu übernachten, aber ob wir nach starken Niederschlägen noch zurück hätten fahren können wäre doch eher unsicher gewesen. In der Nähe von Qabakh sehen wir eine vielversprechende Fläche unterhalb der Strasse. Beim näheren Hinsehen entpuppt sich der schönere grüne Teil jedoch als Friedhof. Daneben befindet sich aber ein Schotterplatz auf dem wir schliesslich ungestört übernachten.

Wir geniessen die Fahrt durch die gut bewirtschaftete grüne Hügellandschaft mit den spitzen Bergen im Hintergrund - ob das wohl schon Turkmenistan ist? In Dargaz suchen wir einen Autowascher, dem wir unser Truckli anvertrauen können. Auch Tanken ist ein Thema, denn wir müssen ja noch unsere restlichen Rial brauchen. Der Tankwart hat eine Karte und Urs versucht unseren Tank zu füllen. Aber es spritzt immer gleich, auch wenn er langsam macht. Es dauert doch eine ganze Weile bis er merkt, dass er den Diesel in den vollen Tank zu füllen versucht und der Leere dann halt leer bleibt…

Im Dorf übernachten geht nicht wirklich gut, der Platz bei einem Park ist nicht schön und für unsere allerletzte Nacht in diesem wunderschönen Land haben wir uns etwas anderes vorgestellt. Also fahren wir noch einmal los und finden an der Strasse zum Nationalpark auf einer kleinen Plattform den Traumplatz und dürfen auch da stehen. Ein genialer Abschluss in einem Reiseland, das uns überrascht hat und das hoffentlich heil über die schwierige Zeit, die bereits angebrochen ist, kommt. Wir wünschen es diesen grosszügige, hilfsbereiten fröhlichen Menschen von ganzem Herzen.

 

Lehmige Angelegenheit

FlötenspielerIn den Erdbebenruinen der alten Stadt Bam sind die Aufbauarbeiten immer noch im Gang. Überall wird Lehm angerührt um eingestürzte Mauern, Balustraden, Treppen und Wege wieder "besuchbar" zu machen. Die Arbeiter haben ihre liebe Mühe mit dem Füssewaschen.

 

Ist noch frei?

FlötenspielerIn den traditionellen iranischen Restaurants sieht man immer auf den ersten Blick, ob frei ist oder besetzt. Je nach Anzahl Schuhen sogar ziemlich genau...

 

Meistverkauft

FlötenspielerDie bunten Kopftücher werden auf jedem Basar kunstvoll ausgestellt, obwohl jede Frau in diesem Land Unmengen dieser Dinger haben muss. Zumindest sind sie nicht immer schwarz.

 

Frohe Ostern!

FlötenspielerObwohl Ostern in diesem Land nicht gefeiert wird, finden wir rechtzeitig zum Fest die bunt gefärbten Bibeli. Vielleicht einfach als Frühlingsboten oder so?

 

Rhabarber?

FlötenspielerBeim ersten Mal, als wir die Pflanzen finden, probieren wir noch nicht, sie zu essen. Als wir dann aber einen ganzen Bund Stengel geschenkt bekommen, gibt es einen richtig guten Rhabarbarkompott, nicht ganz so säuerlich wie daheim aber doch so, dass leises Heimweh aufkommt.

 

Nicht unbedingt die neuesten ...

Flötenspieler... aber gefragte Staubsauger von AEG. Der Vampir ist besonders prominient vertreten.

 

Dankeschön!

FlötenspielerWir verlassen die Stadt nicht ohne unserem Gasmann eine Schachtel Windbeutel gebracht zu haben. Er strahlt übers ganze Gesicht und freut sich riesig - ein kleines Geschenk ist offensichtlich auch in Zeiten der finanziellen Engpässe willkommener als Trinkgeld und die stolzen Iranerinnen und Iraner können ein solches eher annehmen.

 

Stilecht!

FlötenspielerDie Lehm-Abfallbehälter bei der grossen Festung in Meybod passen bestens in die Umgebung - jetzt müssten sie nur noch benutzt werden...

 

Wo ist das stille Örtchen?

FlötenspielerPictogramm sei Dank findet man es auch in anderen Ländern...

 

Das in der Mitte wäre ich...

FlötenspielerIm riesigen Park des Salami-Palastes hat eine Mädchenschule Pause gemacht und es dauert keine zwanzig Sekunden bin ich umringt und kann mich weder vorwärts noch rückwärts bewegen. Hallo, what’s your Name, welcome in Iran… Ein ohrenbetäubendes Spektakel findet statt und ich kann mich mit einer der Lehrerinnen knapp unterhalten. Englisch ist offenbar an dieser Schule kein Fach oder aber die entsprechende Lehrerin ist nicht auf dem Ausflug…

 

Kostbarkeit

FlötenspielerIm abgelegenen Tabas in der Wüste ist man wohl besonders stolz auf das Wassersystem, das die Stadt mit der Kostbarkeit versorgt. Das lassen zumindest die gigantischen Wasserhahnen, die die Strassen-kreuzungen zieren, vermuten.

 

Naja ...

Flötenspieler... so ganz freiwillig ist's hier ja nicht

 

Vielleicht ist es ein Anfang

FlötenspielerIn einem kleinen Dorf ziert dieses Wandbild die Schule. Wer weiss, vielleicht ist es ja wirklich ein Hinweis darauf, dass man nicht immer alles wegwerfen sollte...