m1

reifenspuren

Hotel Château FrontenacSingapore mit Mauritius

13. März bis 17. März, bzw. unbestimmt in Mauritius

Wir stehen früh auf, denn nun müssen wir noch einmal Johor Bahru durchqueren, da wir nicht wie ursprünglich angenommen hier über die Grenze fahren können. Beim Grenzübergang Tuas stellen wir uns bei den Bussen und Vans in die Schlange da der Grenzübergang für normale Autos höhenlimitiert ist. Das ist dann aber falsch. Wir müssen noch einmal eine Runde drehen, verpassen den U-Turn beim Autobahngebühren Häuschen und fahren halt noch einmal 10 Kilometer, bis wir wenden können. Nun stehen wir bei den Lastwagen und das macht die Sache nicht einfacher. Der Beamte will Exportpapiere sehen, das Carnet reicht ihm nicht aus. Woher nun solche nehmen? Ein Spediteur hat erbarmen, nimmt unsere Carnets und verschwindet für eine halbe Stunde. Dann kommt er mit irgendwelchen Papieren wieder, braucht weitere zwanzig Minuten um die geforderten Einträge in zwei grossen Büchern vorzunehmen, gefühlte zwei Stunden später ist das Carnet gestempelt und wir fahren zur nächsten Grenze. Hier ist das Problem etwas anders gelagert, wir sind auch bei den Lastwagen aber der singapurische Beamte erklärt uns, dass wir unser Carnet vom Automobilclub Singapore hätten beglaubigen lassen müssen. Haben wir aber nicht. Telefonieren, warten, klären… Endlich dürfen wir einreisen und werden in ein kleines Büro geführt, wo unsere Einreise in den Pass gestempelt werden soll. Offenbar reisen keine Touristen so ein - die Frau am Computer ist leicht überfordert. Telefonieren, warten, klären… Und mittlerweile ist es schon mehr als 10.00 Uhr. Gottlob funktioniert meine malaysische SIM-Karte hier an der Grenze noch und ich kann die Verspätung melden. Und dann sind wir durch. Mit allen Stempeln auf den jeweiligen Papieren. Wir werden auf dem Pannenstreifen vom Abschleppdienst erwartet, der IVECO kommt auf den Tieflader und das Truckli wird abgeschleppt, die Hinterräder auf einer für uns ziemlich schrägen Konstruktion… Wir Passagiere dürfen mit dem Chef, der auch bei der Hafenabfertigung hilft, mitfahren. Wir fahren los, die Autos auch und ein gutes Stück vor der Hafeneinfahrt warten wir. Der Chef bekommt ein Telefon: Unser Abschleppwagen hat keine Bewilligung für die Hafeneinfahrt. Also muss umgeladen werden. Dummerweise haben wir den Schlüssel nicht beim Fahrer des Abschleppwagens gelassen, also muss der Chef zurückfahren. Und dann sind sie da, beide auf einem Tieflader… Die Hafenabfertigung ist schnell erledigt und der nette Chef fährt uns gleich ins schön zentral gelegene Hotel Furama City Center, das wir bereits gebucht haben. Geschafft! Im eigentlich recht schönen Hotelzimmer, leider mit Aussicht auf die nächste Hausfassade, erholen wir uns ein wenig von den Strapazen, bevor wir uns im nahen Chinatown nach einem Nachtessen umsehen. Es sieht fast ein wenig gespenstisch aus: Eine ganze Strasse mit Essensständen, Tischen und Bänken ist einfach leer. Wir sind praktisch die einzigen Gäste und die Bierverkäuferin ist hocherfreut, dass sie nun doch vier Flaschen verkaufen kann… Auf auf dem Souvenirmarkt ist ebenfalls nichts los, die Verkäufer tun uns echt leid. Aber sonst haben wir das Gefühl, dass wir uns gut bewegen können, es gibt etwas mehr Menschen, die Gesichtsmasken tragen (ist ja in Asien kein ungewohntes Bild) und überall, in den Einkaufszentren und Hotels kann man sich die Hände desinfizieren, was wir auch fleissig machen.

Nach dem ausgezeichneten Hotelfrühstück (es gibt sogar Käse) beginnen wir unsere erste Tour zu Fuss Richtung Singapore River und stossen mitten im Hochhaus-Banken-Einkaufszentren-Viertel auf die Skulptur eines riesigen dicken Vogels. Die Art Kunst kennen wir doch aus Kolumbien! Wirklich, es handelt sich um ein Werk von Fernando Boltero und wir schwelgen gerade ein wenig in den schönen Erinnerungen an unsere letzte Reise. Dann geht es dem Fluss entlang zum Merlion, dem wasserspeienden, halb Löwe halb Fisch darstellenden Wahrzeichen Singapurs. Vor dem gigantischen Marina Bay Sands im Hintergrund wirkt sie fast schon ein wenig bescheiden…

Das Fullerton nebendran, inmitten von Büro- und Verwaltungstürmen, wirkt wie ein Relikt längst vergangener Zeiten. Wir spazieren weiter zu den Parkanlagen „Gardens by the Bay“ mit den beiden riesigen Gewächshäusern und verbringen Stunden hier. Im „Cloud Forest“ einem als Turm angelegten Nebelwald mit vielen vielen Orchideen und einem kleinen Wasserfall steigen wir hoch und wieder runter, im „Flower Dom“ nebenan hat gerade die japanische Kirschblüte Einzug gehalten. Wunderwunderschön ist das alles - innen wie aussen - gestaltet! Ganz erschlagen von diesen Eindrücken kehren wir dann mit der MRT wieder in’s Hotel zurück.

Heute nehmen wir gleich zu Beginn die MRT und fahren in’s indische Viertel, Little India. Und es riecht sogar so, vor allem auf dem grossen indischen Markt wo Gemüse, Früchte, Gewürze und Alltagsgegenstände feilgeboten werden. Die Stoffläden sind verlockend, aber unser Truckli ist ja schon im Hafen und in unseren Reisetaschen hat es leider keinen Platz mehr…

Da es für das Nachtessen noch zu früh ist, fahren wir zur Bugis Street, benannt nach einer Volksgruppe auf Sulawesi. Heute ist Bugis eine überdachter, eher touristischer Stassenmarkt, früher eine eher ein wenig anrüchige Amüsiermeile. Wir wollen zur Nationalbibliothek, die im fünften und im zehnten Stock je einen schönen Garten hat. Ausserdem beherbergt sie im Moment eine Ausstellung historischen Dokumente zu Singapores Geschichte. Wir stellen uns beim Eingang an, müssten aber wegen Corona den Pass vorzeigen, den wir aber nicht bei uns haben. Schade, das hätte uns jetzt gerade noch gefallen.

Zum Abendessen gehen wir an die Marina Bay, es gibt Bier vom Fass und ein ausgezeichnetes italienisches Restaurant. Auf dem Heimweg verlaufen wir uns dann jämmerlich und sind froh, endlich eine MRT Station zu finden, die uns sicher zurück bringt.

Die Nationalbibliothek lässt uns keine Ruhe und wir nehmen heute sicherheitshalber den Pass mit. Ein indisches Abendessen wäre auch nicht zu verachten, also ist heute für uns das nördliche Zentrum noch einmal angesagt. Diesmal dürfen wir problemlos eintreten. Die Gärten gefallen uns gut, die Aussicht vom zehnten Stock ist toll und die Ausstellung spannend. Das anschliessende indische Essen - unser Singapore-Abschiedsessen - schmeckt super und ein kaltes Bier gibt es auch dazu.

Mauritius

Heute packen wir unsere Siebensachen, fahren mit der MRT zum Flughafen und verabschieden uns endgültig von Südostasien. Mit Air Mauritius fliegen wir auf die Insel, wo wir auf die Ankunft unserer Autos in Durban warten wollen. Der Flieger ist pumpevoll und wir staunen nicht schlecht. Wahrscheinlich wurden da Flüge zusammengelegt, denn eigentlich war der Flieger fast leer, als wir gebucht hatten. Wie sich dann herausstellte, war es der zweitletzte Flieger, mit dem man die Insel noch ohne Quarantäne betreten durfte. Mit dem Taxi fahren wir zu unserer sehr schönen Unterkunft mit Swimmingpool am Meer, die für die nächsten fast sieben Wochen unser Heim werden soll. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass es auch hier schon drei Corona-Fälle hat. Dann schliesst Südafrika die Grenzen, der von uns gebuchte Flug wird abgesagt. Durban als Ziel für unsere Autos ist wohl nicht wirklich eine gute Idee. Aber unser Verschiffen fährt auch nach Bremerhaven und dank des Umstandes, dass die Autos den Umweg über Südkorea machen müssen, können wir die ganze Sache problemlos umbuchen, sogar zum gleichen Preis! Gedacht getan, wir haben jetzt die richtigen Papiere und unser Truckli sollte so um den 20. Mai Deutschland erreichen.

Mittlerweile gibt es auch hier auf Mauritius eine Ausgangssperre, eine Woche total, also nicht einmal einkaufen konnte man, jetzt sind die Lebensmittelläden seit letzten Donnerstag wieder geöffnet und man darf, je nach Anfangsbuchstaben im Alphabet zweimal in der Woche einkaufen. Von der Trauminsel mit den Traumstränden und der Traumlandschaft träumen wir halt im Moment nur und vertreiben uns die Zeit mit Lesen, Spielen, Stricken und dem Internet entweder draussen am Pool oder im Schatten der Terrasse.

Wir rechnen damit, dass wir frühestens im Mai hier weg kommen (in die Schweiz) und hoffen darauf, dass die Ausgangsperre vorher aufgehoben wird und wir die Insel doch noch ein bisschen erkunden können.

 

Corona auch hier allegegenwärtig

FlötenspielerUnd auch in Singapore wird empfohlen, die Maske nur dann zu tragen, wenn man sich nicht wohl fühlt...

 

Die illustren Regeln im Singapura Club

Flötenspieler... soll wohl die vielen Verbote in der saubersten Metropole Südostasiens ein bisschen auf die Schippe nehmen...

 

Welches ist das Schönste?

FlötenspielerSonntägliches Vergnügen in Little India. Die Goldläden sind pumpevoll und die Auswahl riesig. Käufer sind vor allem Männer - hoffentlich treffen sie den Geschmack ihrer Liebsten...